Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
@ Marie:
„...Aufgabe der sowieso nach internationalem Recht illegalen israelischen Siedlungen in Palästina....“ :
Leider irren Sie hier:
Was bitte soll an israelischen Siedlungen in der Westbank illegal sein?
Die Westbank ist ein Gebiet, das Israel in einem Verteidigungskrieg 87 besetzt hatte
Sie hätten es auch annektieren können, wie Polen die deutschen Ostgebiete im Verteidigungskrieg gegen die Wehrmacht.
Vorher war es illegal von Jordanien besetzt.
Die Palis verwalten es inzwischen zu 90 % selbst, aber es ist kein Pali-Staatsgebiet.
Israelis dürfen dort ebenso siedeln wie Palis in Israel, deren Bevölkerungsanteil bei ca. 20 % liegt.
Im übrigen reicht ein Blick in die Hamas-Charta, um festzustellen, daß eine Lösung, egal mit wie vielen Staaten,
an der Israel in irgend einer Form beteiligt ist, unerwünscht ist.
Frau Knaul, fordern Sie doch den Rückzug Israels auf die Grenze von 1967 und Aufgabe der sowieso nach internationalem Recht illegalen israelischen Siedlungen in Palästina. Dann kommt die 2 Staatenlösung sofort. Wieso tun Sie's nicht?
Die Zweistaatenlösung ist die einzige, die neues Blutvergießen verhindern kann. Alles andere ist gefährliche Utopie. Und wenn man sich die Mühe macht, die Konfliktforscher zu fragen, erklären die einem auch ganz genau, wieso das so ist.
Die erste Sitzung in Thüringen endet im Chaos. Weil der AfD-Alterspräsident die Verfassung gebrochen habe, ruft die CDU nun das Verfassungsgericht an.
Kommentar Nahost-Dreiergipfel: Gefährliche Utopien
Weder für Israelis noch für Palästinenser ist die Zweistaatenlösung verlockend, aber sie ist die einzige, die für beide akzeptabel wäre, und die einzige, die Blutvergießen verhindern kann.
Die Körpersprache der Protagonisten während des Dreiergipfels in New York lässt nicht gerade Hoffnung schöpfen auf einen baldigen Frieden in Nahost. Nur zögerlich reichten sich Palästinenserpräsident Abbas und der israelische Premier Netanjahu die Hand. Fast hatte man den Eindruck, als würden sie US-Präsident Obama einen Gefallen tun, indem sie seiner Einladung folgten. Dabei sollten sie dankbar sein dafür, dass er sich für ihre Sache starkmacht. Nur: Ist die Zweistaatenlösung wirklich noch die Sache Israels und der Palästinenser, oder verfolgen nicht beide Seiten längst andere, eigene Wege?
In Israel will man die Palästinenser loswerden. Ohne Zweistaatenlösung, die sich die Linke und die politische Mitte offiziell in Israel noch immer wünschen, wäre das nur dann möglich, wenn die Nachbarstaaten einer Angliederung der beiden palästinensischen Einheiten zustimmten. Ägypten müsste Gaza übernehmen, Jordanien das Westjordanland. So schwebte es dem im Koma liegenden Expremierminister Ariel Scharon schon vor 20 Jahren vor. Problematisch dabei: Weder Jordanien noch Ägypten und noch weniger die Palästinenser würden dabei mitspielen.
In Ramallah, Hebron und Nablus ist die Position populär, man könne es mit einem Einheitsstaat versuchen, sollte aus zwei Staaten nichts werden. Vorausgesetzt, die Palästinenser kämen dort in den Genuss voller Staatsbürgerrechte. Auf kurz oder lang gäbe es in dem künftigen "Israpal" oder "Palrael" eine arabische Mehrheit - und dann wäre es ohnehin aus mit dem jüdischen Staat.
Weder für Israelis noch für Palästinenser ist die Zweistaatenlösung verlockend, aber sie ist die einzige, die für beide Seiten akzeptabel wäre, und die einzige, die neues Blutvergießen verhindern kann. Alles andere ist gefährliche Utopie.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Susanne Knaul
Redakteurin Meinung
1961 in Berlin geboren und seit 2021 Redakteurin der Meinungsredaktion. Von 1999 bis 2019 taz-Nahostkorrespondentin in Israel und Palästina.