Berlinale Staralbum - Leonardo DiCaprio: Der Star und seine Mutti
Leonardo DiCaprio spricht doch tatsächlich Deutsch auf der Pressekonferenz zu seinem neuen Film "Shutter Island". Und seine Mutter ist mächtig stolz auf ihn. Wir natürlich auch.
Du meine Güte! Das ist doch nicht ... Der macht das tatsächlich! Und man versteht ihn sogar dabei! Sensationell! Auch ein bisschen ergreifend. Oh, wie ist das schön, oh, wie ist das schööön, so was ham wa lange nicht gesehen – so schön, so schön!!! Was mit mir los ist? Ja, also ... ich war dabei, war Zeuge eines großen Moments der Filmgeschichte. Nicht die Welturaufführung der restaurierten Fassung von "Metropolis", nein, die Presseverführung von Martin Scorseses Gefängnisinselthriller "Shutter Island", in dem Leonardo DiCaprio – und jetzt halten Sie sich fest – Deutsch spricht. Unser Deutsch! Ein paar Sätze nur, aber die gehen dermaßen ans Herz, dass ich sie gern als Klingelton hätte – wenn es darin nicht um so unerfreuliche Dinge wie KZs ginge.
Und weil wir Journalisten solche verdammten Glückspilze sind, ist die Geschichte hier noch nicht vorbei. In der anschließenden Pressekonferenz hat er es noch mal getan! Echt! ... So schön, so schön! Haben Sie ein Glück, dass es bei der taz gute Sitte ist, Freud und Leid mit unseren Lesern zu teilen. Deswegen hier weltexklusiv Leos Worte an die deutsche Nation: "Wie geht's? Alles klar? Dankeschön! Ich bin ein Berliner." Wahnsinn! Hab ich zu viel versprochen? Das mit dem Berliner entspricht natürlich nicht ganz der Wahrheit, aber das hat die Amis ja noch nie gestört – und wir wollen doch auch nicht kleinlich sein.
Ob seine Mutter stolz auf ihn sei, will ein Kollege in der Pressekonferenz von Leo wissen, der sich als Zeichen seiner Verehrung für Martin Scorsese übrigens die gleiche Frisur zugelegt hat wie der Regisseur – nicht die einzige Gemeinsamkeit. "Wir lieben die gleichen italienischen Desserts", sagt Leo, diesmal auf Englisch, aber das macht ja nichts. Und auch dass er bei dieser heiklen Frage nicht weiter ins Detail gehen will, respektieren wir Journalisten natürlich. Man muss den Stars auch ein bisschen Privatsphäre lassen.
Achso, die knifflige Frage nach dem Stolz ist ja noch nicht beantwortet. Die Antwort ist überraschend. Sie lautet: "Ja." Mit der Aussprache sei Irmelin DiCaprio, geborene Indenbirken, sehr zufrieden gewesen. Und weil Leo nicht nur Traum vieler Schwiegermütter ist, sondern auch seiner eigenen ein guter Sohn, hat er Mama zur Belohnung für so viel Rückendeckung mit nach Berlin gebracht. Wie süß! Es gibt also mehr als einen Grund, auf Leo stolz zu sein. Die Filme? Ja, die meinetwegen auch.
Leser*innenkommentare
brabu
Gast
Leonardo ist einfach großartig! Und ich höre lieber sein Deutsch als
Westerwelles Englisch, aber der ist ja auch kein Star!
Thomas Fluhr
Gast
Gab's denn auch paar Filme auf der Berlinale?
international observer
Gast
Ein "Hollywood-Star" hat ein paar Worte in "German" geplappert - und halb Deutschland gackert hysterisch!
quame
Gast
Ach wie schön!
Toller Artikel.