Waffen in Containern

ALTMETALL Ultimatum zur straffreien Abgabe unerlaubter Waffen läuft zum Jahresende ab

Selbst wenn eine Waffe nur vergessen auf dem Dachboden schlummert, ist das schon eine Straftat

Die Botschaft der Polizei klingt wie in einem Krimi: Das ist die letzte Aufforderung. Geben Sie die Waffen raus! Dann kommen Sie straffrei davon. Silvester endet die Frist für die Besitzer illegaler Waffen, diese straffrei zurückzugeben. Ab Neujahr drohen Geld- und sogar Haftstrafen. Mit der letzten Novelle des Waffengesetzes sind die Kriterien für illegale Waffen verschärft worden.

Im Hamburger Polizeipräsidium lagern bereits acht Container, randvoll mit gefährlichen Hieb-, Stich-, und Schießutensilien. Kleinkalibergewehre, Pistolen, Präzisionszwillen, Elektro-Taser, Butterfly-Messer und sogar Morgensterne. Knapp 5.000 legale und illegale Waffen haben die Hamburger Polizei und mit ihr kooperierende Händler seit 2007 eingesammelt. Künftig müssen auch viele legale Waffen in einem Panzerschrank aufbewahrt werden. Viele Besitzer scheuten jedoch die Investition und trennten sich lieber von ihnen, sagt Niels Heinrich von der Hamburger Polizei.

„Bereits der Besitz eines verbotenen Messers, zum Beispiel eines Butterflymessers, kann zu einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren führen“, warnt Innenstaatsrat Stefan Schulz davor, den Abgabetermin zu verpassen und sich deshalb eventuell „seine persönliche Zukunft zu verbauen“. Denn selbst wenn ein derartiger Gegenstand längst vergessen auf dem heimischen Dachboden schlummere, sei das in Zukunft strafbar und lande – falls die Ordnungsbehörden davon Wind bekommen – ganz zwangsläufig im polizeilichen Führungszeugnis.

Weihnachten sei deshalb, so Schulz weiter, „eine gute Gelegenheit, darüber nachzudenken“, die Waffen völlig anonym abzugeben. Die eingesammelten Stücke sollen anschließend ins Hamburger Stahlwerk gebracht und dort eingeschmolzen werden. MARCO CARINI