Make love, not …

WAS SAGT UNS DAS? US-SoldatInnen mit plötzlichem Kinderwunsch droht Haft. Rechtens ist das auch

Wie unfair! Die faule Kollegin ist schon wieder schwanger? Die Chance besteht, dass sie sich bloß vor der Arbeit drücken möchte. So oder so ähnlich wird das zumindest jetzt beim US-Militär gesehen, wenn es um den Krieg im Irak geht. Hätten die USA doch besser keine Frauen im Militär aufnehmen sollen, denn jetzt besteht die akute Gefahr, dass diese ihre Weiblichkeit als Rückfahrschein in die Heimat nutzen. Heeres-Generalmajor Anthony Cucolo, verantwortlich für die Truppen im Norden Iraks, stellt deshalb vorsorglich eine Schwangerschaft während des Einsatzes unter Strafe. Mit der Begründung: Er brauche jeden Mann (und wohl auch jede Frau), den und die er hat. Wer seine 12 Monate dauernde Militärdienst früher beende, gefährde seine Kameraden. Denn schließlich stehe die Aufgabe über allem: „Mission comes first!“. Das sollten sich nicht nur die fruchtbaren Frauen merken, sondern auch die Männer. Jeder Soldat, der den Befehl des Nichtschwängerns nicht befolgt, kann verhaftet und zu ein oder zwei Jahren Haft verurteilt werden. Das klingt aberwitzig, ist aber legal: Jeder US-Kommandeur hat das Recht, nach einigem Ermessen Regeln aufzustellen. Dabei scheint Cucolo noch ein winziges Detail übersehen zu haben: Jeder kleine Sprössling ist doch auch wieder ein potenzieller Soldat. Mit dem Rekrutieren fängt man doch am besten schon so früh wie möglich an.

LILIAN GRUNDLER