Handy-Kurznachrichten: SMS-Boom sorgt für Rekordumsätze

Das Geschäft mit Kurznachrichten bleibt für Mobilfunkanbieter eine Gelddruckmaschine: 2009 wurden so viele SMS verschickt wie nie zuvor. Dabei ginge es theoretisch viel billiger.

Boom bei der teuersten Form, Daten zu versenden: 2009 wurden in Deutschland 34,4 Milliarden SMS-Botschaften verschickt Bild: dpa

Deutsche Mobilfunkbetreiber melden neue Rekordumsätze bei den höchst einträglichen Kurznachrichten: Laut einer Untersuchung des Branchenverbandes Bitkom wurden im vergangenen Jahr insgesamt 34,4 Milliarden SMS-Botschaften verschickt. Das bedeutet ein Plus von beinahe 24 Prozent verglichen mit 2008. Rein rechnerisch bedeutet dies, dass 2009 pro Sekunde mehr als 1000 SMS versendet wurden - im Schnitt käme so jeder Deutsche auf rund 420 Kurznachrichten jährlich.

Die Kunden scheinen dabei aber auch zu lernen, dass die 160-Zeichen-Mitteilungen nicht zehn oder noch mehr Cent kosten müssen. Der SMS-Boom ergab sich laut Bitkom auch deshalb, weil immer mehr Kunden zu Pauschaltarifen oder sogenannten Volumenpaketen greifen, bei denen ein bestimmtes Kontingent im Monat inbegriffen ist. Trotzdem ist das Geschäft für die Telekommunikationsriesen weiterhin eine regelrechte Gelddruckmaschine. Laut Bitkom sollen allein 2009 rund 2,5 Milliarden Euro damit umgesetzt worden sein. Für 2010 wird nur ein relativ kleiner Rückgang auf 2,3 Milliarden Euro prognostiziert. Grund: Die Preise sinken.

Die Bandbreiten, mit der die Mobilfunknetze durch Kurzmitteilungen belastet werden, sind sehr gering. Nur schlappe 140 Byte gehen pro Nachricht über den Äther. Aus diesem Grund gilt die Technik als teuerster Weg, Daten zu versenden: Ausgehend von moderat erscheinenden neun Cent pro Nachricht kommt man pro Megabyte auf ganze 674 Euro. Da aber jedes noch so günstige Handy kompatibel zu diesem Standard ist und die Benutzung stets sehr einfach, bleiben viele Nutzer bei der teuren Technik.

Alternativen zum SMS-Mitteilungen gibt es mittlerweile genug. Beispielsweise unterstützen mittlerweile selbst einfache Smartphones das so genannte Instant Messaging per Internet. Mit an sich recht teuren Datentarifen lassen sich so trptzdem einige Euro im Monat sparen. Das Problem dabei: Keiner der Dienste - egal, ob Skype oder MSN Messenger - haben auf Mobiltelefonen so viele Nutzer gefunden, um die SMS ersetzen zu können. Ein Ende des SMS-Booms ist daher noch nicht absehbar.

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