Chile besiegt Honduras mit 1:0: Nimmermüde Kombinierer

Chile kombinierte sich flott über den Rasen. Sie spielten so, wie Brasilien und Argentinien nicht konnten. Und waren ein Großmeister im Chancen vergeben.

In die Hände des Torhüters geköpft: der Chilene Waldo Ponce. Bild: ap

BERLIN taz | "Wir wollen Geschichte schreiben", hatte der Chilene Arturo Vidal vor dem Spiel gegen Honduras getönt. Weltmeister wolle man werden, hieß es von seinem Teamkollegen Mauricio Isla, nachdem die Chilenen in der südamerikanischen Qualifikation Argentinien 1:0 bezwungen hatten. Die Erwartungen vor dem WM-Auftakt waren dementsprechend groß.

Um in die Historie einzugehen braucht es dann doch mehr als 90 Minuten und auch um Weltmeister zu werden zumindest mehr als ein Spiel. Immerhin beeindruckend war Chiles Spiel aber dennoch - auch, wenn am Ende nur ein 1:0-Sieg stand.

Honduras - Chile 0:1 (0:1)

Honduras: Valladares - Mendoza, Chávez, Figueroa, Izaguirre - Wilson Palacios - Guevara (64. Thomas), Álvarez, Espinoza - Pavón (60. Welcome), Núñez (78. Martínez)

Chile: Bravo - Isla, Ponce, Medel, Vidal (81. Contreras) - Carmona - Millar (52. Jara), Fernández, Beausejour - Valdivia (87. González), Sánchez

Schiedsrichter: Maillet (Seychellen)

Zuschauer: 32.646

Tor: 0:1 Beausejour (34.)

Gelbe Karten: Wilson Palacios / Carmona, Fernández

Während Honduras im Mbombela-Stadion vor 34.000 Zuschauern defensiv spielte und abwartete, jubelten die Chilenen schon in der zweiten Minute - leider zu Unrecht: Valdivias Freistoß ging knapp über die Torlatte und landete auf dem hinteren Netz, der Auftakt eines toller Begegnung war gemacht.

Teilweise ein wenig zu verspielt (der überragende Alexis Sanchez, immer drei Haken zu viel) kombinierten sich die Chilenen in einen kleinen Rausch, der im hochverdienten Tor von Jean Beausejour (34. Minute) mündete und auch danach nicht abriss.

Das Spiel wog ohne größere Unterbrechungen hin und her, hielt sich kaum längere Zeit im Mittelfeld auf. Grund dafür war auf chilenischer Seite vor allem Sanchez, der wirkte, als habe er jahrelang keinen Ball mehr am Fuß gehabt - denn er wollte ihn gar nicht mehr abgeben. Gemeinsam mit dem Leverkusener Vidal zog er ein Kombinationsspiel auf, das begeisterte und höchstens zu selten von Erfolg gekrönt war. Die Chilenischen Stürmer Beausejour, Sanchez und der Abwehrspieler Waldo Ponche zeigten, wie einfach das Chancenvergeben im Minutentakt ist.

Seit Deutschland-Australien war es endlich wieder ein eindwandfrei schönes Fußballspiel. Die Honduraner überließen den Chilenen dabei weitgehend die Bühne, obwohl sich oft Chancen auf Konter boten. Vielleicht wollten sie ihrem Gegner nach so großen Tönen im Vorfeld einfach nicht die Schau stehlen.

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