Kommentar Uni-Umzug: Der Krise sei Dank

Der Umzug auf die Grasbrook-Halbinsel im Hafen war an der Hochschule äußerst unpopulär - und ist nun vom Tisch.

Gott sei Dank gibt es eine Haushaltskrise, ein Glück, dass Hamburg sparen muss, mag mancher Gegner des Uni-Umzugs in diesen Tagen heimlich denken. Der Umzug auf die Grasbrook-Halbinsel im Hafen war an der Hochschule äußerst unpopulär. Denn Gebäude und Standort bilden einen wichtigen Teil der Identität der Universität.

Die Idee des Umzugs kam bei Wissenschaftlern und Studierenden nicht gut an, das war schon bald unübersehbar. Der Senat hat sich Zeit gelassen, dies zu verstehen. Und auch jetzt wird die Beendigung dieser Debatte nicht inhaltlich, sondern rein haushaltstechnisch begründet.

Die Wissenschaftssenatorin hat Recht. Es ist ein Novum, dass der Senat bereit ist, in die bauliche Zukunft seiner Universität zu investieren. Ihr Vorgänger hat den Platzbedarf eher klein gerechnet und lieber Neugründungen finanziert. Und auch die Bevölkerung in Eimsbüttel hat gemerkt, welche Vorteile die Universität in der Nachbarschaft bietet. Sie ist heute vielleicht bereit, Neubauten zu akzeptieren, gegen die vor einigen Jahren Anwohner-Initiativen Unterschriften gesammelt hätten.

Doch noch sind die Sanierungsgelder nicht geflossen, noch ist kein Neubau bewilligt und noch sind die Implikationen eines Sondervermögens nicht bekannt. Dass Politiker ihre Versprechen halten, ist leider nicht sicher - gerade in Krisenzeiten.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.