Mexiko verliert und ist weiter: Kontersieg für Uruguay

Uruguay gewinnt das letzte Gruppenspiel gegen Mexiko verdient mit 1:0 und sichert sich den ersten Platz in der Gruppe A. Mexiko trifft im Achtelfinale jetzt wohl auf Argentinien.

Führung verteidigt: Jorge Fucile (li) gegen Mexikos Giovani Dos Santos. Bild: dpa

BERLIN taz | Gewinnen wollten sie die Partie alle beide, so hatten es Mexikos Trainer Javier Aguirre und sein uruguayischer Kollege Oscar Tabarez vor dem letzten Gruppenspiel immer wieder gesagt. Nein, kein Nichtangriffspakt sollte es werden, keine abgesprochene Ballverschieberei in Richtung Unentschieden, das beide Teams doch sicher ins Achtelfinale gebracht hätte. Und sie wurde es nicht.

Mexiko brauchte ja unbedingt drei Punkte, um noch an Uruguay vorbeizuziehen, sich so den ersten Platz in der Gruppe A zu sichern und einem befürchteten Aufeinandertreffen mit Argentinien im Achtelfinale aus dem Weg zu gehen. Uruguay reichte dafür ein Unentschieden.

Mexikos Trainer Javier Aguirre sah sich vor der Partie zu zwei Umstellungen gezwungen: Guardado ersetzte den gelbgesperrten Juarez und Cuauhtemoc Blanco spielte für den verletzten Vela. Gewohnt ballsicher begann die „Tri“, die Kugel lief flüssig durch die Reihen und wurde im Zuge langer Passstafetten immer weiter in die Nähe des uruguayischen Tores gebracht. Und dennoch leidete ihr Spiel an einem Paradox: Blanco, der seine Mannschaft in Rustenburg sogar als Kapitän aufs Feld geführt hatte, spielte gut und schwächte seine Mannschaft doch.

Mexiko - Uruguay 0:1 (0:1)

Mexiko: Pérez - Osorio, Rodriguez, Moreno (57. Castro), Salcido (PSV Eindhoven) - Torrado, Márquez, Guardado (46. Barrera) - dos Santos, Franco, Blanco (63. Hernandez)

Uruguay: Muslera - Maxi Pereira, Lugano, Victorino, Fucile - Arévalo, Pérez (AS Monaco), Alvaro Pereira (77. Scotti), Forlán - Suárez (85. Álvaro Fernández), Cavani

Schiedsrichter: Kassai (Ungarn)

Zuschauer: 33.425

Tor: 0:1 Suárez (43.)

Gelbe Karten: Castro, Hernandez / Fucile

Er hatte viele Ballkontakte, spielte immer wieder gute Pässe in die Spitze auf Franco, aber er brachte das gewohnte Flügelspiel aus dem Gleichgewicht. Wo sonst Vela und Dos Santos schnell und trickreich immer wieder Chancen kreiert hatten, war jetzt nur Dos Santos auf der rechten Seite präsent, Blanco blieb vornehmlich zentral und sein Bewegungsradius war eben der eines 37-Jährigen und nicht der eines 21-Jährigen. So kamen die Mexikaner zwar zu einigen Möglichkeiten, aber zwingend waren ihre Aktionen nur selten. Ihre beste Gelegenheit hatten sie in der 20. Minute, als Guardado den Ball aus der zweiten Reihe an die Latte krachen ließ.

Anders Uruguay, deren Trainer Oscar Tabarez nur den leicht angeschlagenen Godin durch Victorino ersetzen musste. Zwar hatte die Celeste weniger Ballbesitz als ihr Gegenüber, aber ihre Angriffe waren schneller, präziser und zielstrebiger. Mit Diego Forlan haben sie nun mal einen überragenden Konterspieler in ihren Reihen – warum sollten sie dies nicht nutzen? Jeder Angriff wurde über ihn gespielt, immer wieder wurde er gesucht und gefunden.

Bei gegnerischem Ballbesitz zogen sich die Himmelblauen weit zurück, vor zwei Viererketten lauerten nur Suarez und – leicht dahinter versetzt – eben Forlan. Wurde der Ball erobert, ging der erste Pass auf Forlan und der zweite zumeist auf einen der Flügel, wo rechts Cavani und links Pereira mit vollem Tempo nachrückten.

Und genau so fiel dann auch das Tor, dass den Unterschied ausmachte: Forlan passte nach rechts auf Cavani, der flankte direkt in die Mitte, wo Suarez seinen Gegenspieler mit einer lässigen Bewegung abschüttelte und überlegt ins kurze Eck einköpfte (43.). Ein Konter wie gemalt, exakter konnte es auch Trainer Tabarez nicht auf seiner Taktiktafel erdacht haben.

1:0 zur Pause, Mexiko brauchte jetzt schon zwei Tore um den Argentiniern zu entkommen und musste dafür wechseln. Trainer Aguirre tat dies, brachte mit Barrera einen zweiten flinken Flügelstürmer (46.) und zuetzt auch Hernandez (63.) für den müde gewordenen Blanco. Doch gute Tormöglichkeiten waren jetzt noch spärlicher gesät als in den ersten 45 Minuten, Uruguays Abwehr stand sicher und ließ auch im dritten Spiel des Turniers keinen Gegentreffer zu.

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