KOMMENTAR INTEGRATION DER IMAME: Ein winziger Schritt ohne klare Richtung

Der Deutschkurs für Imame fördert wenigstens die sprachliche Integration. Mehr scheitert daran, dass der Zentralrat der Muslime vergrätzt wurde.

Uwe Schünemann kann sich freuen: Der erste Deutschkurs für Imame ist ein erster, wenn auch noch winziger Schritt zur zumindest sprachlichen Integration der Islam-Gelehrten. Mehr scheitert an unzureichenden Angeboten, aber auch daran, dass die erfolglose Strafverfolgung von Milli Görüs auch den Zentralrat der Muslime in die Opposition treibt, der ohnehin nicht in die Planungen involviert wurde. So verhindern Ressentiments aller Beteiligten eine größere Lösung.

Dabei ist die Frage offen, welche Position die deutschen Sicherheitsbehörden zu Milli Görüs einnehmen, die von vielen Innenministerien als antisemitische, islamistisch und in deutlicher Gegnerschaft zur demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik stehend eingeschätzt wird. Ob nach der Einstellung der Strafverfahren gegen die Bewegung Dialog und Integration oder weitere Beobachtung und Strafverfolgung im Vordergrund stehen werden, ist noch nicht entschieden.

Eine erkennbare Richtung ist aber notwendig, um die Islamkonferenz wiederzubeleben, oder mangels Beteiligung des Zentralrats der Muslime als nicht repräsentativ besetztes Gremium in der Versenkung verschwinden zu lassen. Eine Entscheidung, die wichtig ist, weil nur sie eine klare Grundlage für die Zukunft der Islamkonferenz und ihrer Integrationsbemühungen schafft.

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