Bilanzzahlen des Mac- und iPad-Herstellers: Apple macht 6 Milliarden Dollar Gewinn

Apple hat dank guter iPhone- und iPad-Verkäufe sowie dem Geschäft in China ein Rekordquartal hinter sich. Die Auszeit von Steve Jobs hat derzeit kaum Einfluss auf den Börsenwert.

Wer wird denn gleich die schwarze Fahne hissen? Bild: dpa

CUPERTINO dapd/dpa | Der Erfolg des iPad und unerwartet kräftige Zuwächse bei Mac-Computern und dem iPhone haben Apple ein weiteres Rekordquartal beschert. Der Erfolg hat an der Börse zumindest vorübergehend die Tatsache in den Hintergrund gedrängt, dass Apple-Chef und -Mitgründer Steve Jobs zum dritten Mal aus Gesundheitsgründen eine Auszeit nehmen muss.

Der Gewinn von Apple stieg im ersten Quartal des Geschäftsjahres um 78 Prozent im Jahresvergleich auf 6 Milliarden Dollar (4,5 Milliarden Euro). Der Umsatz legte um 71 Prozent auf 26,7 Milliarden Dollar (19,8 Milliarden Euro) zu. In dem am 25. Dezember beendeten Geschäftsquartal gingen nach Unternehmensangaben 7,3 Millionen Exemplare des erst im April eingeführten Tablet-Computers iPad über den Ladentisch. Das ist ungefähr eine Million mehr als von den Analysten erwartet.

Doch auch die meisten anderen Geräte aus dem Angebot des Technologiekonzerns aus Cupertino in Kalifornien verkauften sich besser: Der Absatz von Macs (Laptops ebenso wie Desktopcomputer) stieg um 23 Prozent auf 4,1 Millionen Geräte. Apple übertraf damit die Konkurrenz deutlich: Weltweit wuchsen nach einer Studie des Industrieanalysten Gartner die PC-Verkäufe nur um rund 3 Prozent.

"Wir hatten ein phänomenales Weihnachtsquartal mit Rekordverkäufen von Mac, iPhone und iPad," erklärte Jobs nach Angaben des Unternehmens von Dienstagabend. "Und wir haben in diesem Jahr einige aufregende Dinge in petto." Erwartet wird unter anderem über eine neue Version des Tablet-Computers iPad, der sich im vergangenen Quartal 7,3 Millionen mal verkaufte. "Die Begeisterung für das iPad hält an", erklärte Finanzchef Peter Oppenheimer in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Jobs nahm daran nicht teil.

iPhone fast ausverkauft

Das iPhone legte um 86 Prozent auf 16,2 Millionen verkaufte Geräte zu. Zu Quartalsende war das Smartphone praktisch ausverkauft. Dagegen sanken die Verkäufe des iPods um 7 Prozent auf 19,4 Millionen Stück, was allerdings die Erwartungen der Wall Street noch um zwei Millionen Stück überstieg.

Zu dem Erfolg trug deutlich das verstärkte Engagement von Apple in China bei. Dort wurden vier Ladengeschäfte eröffnet und eine landessprachliche Version des Online-Musikvertriebs iTunes eingerichtet. Apple erzielte im abgelaufenen Quartal bereits 10 Prozent seines Umsatzes in China, Hongkong und Taiwan, viermal so viel wie ein Jahr zuvor.

Apple-Aktien, die nach der Nachricht von den Gesundheitsproblemen des Unternehmenschefs am Dienstag in New York 2,3 Prozent verloren, erholten sich nachbörslich wieder etwas. Die exzellenten Quartalszahlen sorgten für ein Plus von 1,3 Prozent. An der Börse in Frankfurt am Main lag das Papier gegen Mittwochmittag knapp ein Prozent im Plus.

Der 55-jährige Jobs hatte am Montag, als in den USA wegen eines Feiertags die Börse geschlossen blieb, erklärt, er werde sich aus gesundheitlichen Gründen erneut aus dem Tagesgeschäft des Unternehmens zurückziehen. Jobs hatte bereits 2004 wegen einer Krebsoperation und dann erneut 2009 wegen einer Lebertransplantation pausieren müssen. Ihn vertritt - wie beim letzten Mal - der im Apple-Vorstand für das operative Geschäft zuständige Tim Cook.

Jobs steht wie kein zweiter für den Erfolg des Unternehmens. Er gilt als geistiger Vater der Erfolgsprodukte und hat Apple damit von einem Nischenanbieter für Computer zum wertvollsten Technologieunternehmen der Welt aufgebaut.

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