Kolumne Langhans im Dschungelcamp: Rainer bei der Meute

Ur-Kommunarde Rainer Langhans sitzt für "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" (RTL) wieder in einer Wohn- und Lebensgemeinschaft: Hier schreiben zwei seiner Gefährtinnen.

Langsam wird es leerer im Camp, die Anspannung steigt, auch wir schwitzen. Die Tiere haben sich verzogen, die Party kann beginnen.

Rainer scheint dabei eine wichtige Rolle zu spielen. Die läuft zwar anders als bei "Sarah Dingens" im Verborgenen, aber nicht weniger nachhaltig. Uns kommen die beiden wie die Terroristen des Camps vor, die die herrschende Ordnung angreifen. Die anderen sitzen dort, lächeln, brutzeln noch ahnungslos ihr Essen, während sich Rainer und Sarah Granaten um den Bauch binden. Rainers Terror: Er spricht erloschen, geradezu fixundfertig in die Kameras.

Als sollten wir ihn retten, indem wir anrufen. Nee! Der fastet, ist darin Experte, und kriegt's nicht hin?

Später wird klar: Rainer hat nicht nur nichts mehr gegessen, er hat auch einen groben Fehler begangen: Kein Wasser getrunken. Geht nicht, kann zum Kollaps führen, weiß jeder, auch er. Will er Aufmerksamkeit erzwingen?

Mit ultimativem Antispaß, also tödlich? Hinter den Kulissen bremsten ihn Psychiater und Arzt. Wieder ziemlich fit, heißt es über ihn: Er hätte jemandes Kirschen gegessen.

Sarah attackiert diese Spieler, die sich selbst ihre echten Gefühle verbieten. Kreisch, knall, bumm. Ich kann gar nicht so schnell gucken wie die Messer geschleudert werden. Frauenpower. Hat sie noch alle Tassen im Schrank? Doch, hat sie, die Normalos haben das verdient.

Jay Khans Gesicht läuft rot an, Peer Kusmagk bricht in Tränen aus. Ich lache, um mir Luft zu machen. Was ist da los?

Raus soll sie, schreit Mathieu Carriere und fällt völlig außer sich auf die Knie: Sie oder wir! Ich vergesse zu atmen. Die Meute verschwindet im Telefonhäuschen. Ist Rainer dabei?

Das könnte ich ihm nicht verzeihen. Er ist! Alle sind dran, rast es durch meinen Kopf. Jeder hat Dreck am Stecken und will ihn loswerden. Unmöglich, ab jetzt das Gesicht zu wahren. So sehen Menschen aus?, fragen wir uns. Vorbei die Zeit der Entertainment-Zombies? Hilfe!

Und wer hat sich nun selbst rausgewählt, statt das Votum von uns abzuwarten? Sarah, sagt der Sender später. Bevor ihr Jay das Messer in den Rücken rammt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.