Platz wird umbenannt: Stadt Jena lässt Petersen fallen

Zwei Jahre lang wurde über die Umbenennung des Jenaer Petersenplatzes diskutiert. Nun taugt der Pädagoge und Antisemit nicht mehr als Namenspatron.

Egal ob bei Tag oder Nacht - Jena wird bald keinen Petersenplatz mehr haben. Bild: dpa

BERLIN taz | Jena will den Petersenplatz nun doch umbenennen. Nach dem Reformpädagogen Peter Petersen, der der NS-Ideologie nahestand, sind bundesweit Schulen und Plätze benannt. Auf Vorschlag von Bürgermeister Albrecht Schröter (SPD) soll der Stadtrat am 16. Februar den Platz in "Neuer Jenaplan" umtaufen. Seine Jenaplan-Pädagogik machte Petersen berühmt.

Der Oberbürgermeister hatte in der fast zwei Jahre wogenden Debatte stets gegen eine Umbenennung argumentiert und in der letzten Abstimmung im Dezember entsprechend votiert. Den Wandel erklärt Schröter gegenüber der taz nun damit, dass er als Oberbürgermeister auch eine moderierende Funktion habe und es offenbar eine Mehrheit für eine Umbenennung gäbe.

Auch hätten Beobachter, wie etwa der stellvertretende Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Thüringens, geraten, den Namen des Platzes zu ändern. Gleichwohl ist Schröter nach wie vor davon überzeugt, dass der Platzname mit kritischer Kommentierung bleiben könnte: "Es ist wichtig, dass weiter diskutiert wird, auch über die Abgründe eines Menschen."

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.