CO2-Emissionen bei Haustieren: Klimakiller Katze

Ein Haustier in Deutschland stößt ungefähr so viel CO2 aus wie ein Mensch in Ägypten. Experten empfehlen nun, am besten nur essbare Tiere anzuschaffen.

Schwarzes Monster, das unsere Atmosphäre vertilgt. Bild: Stefano Mortellaro | CC-BY

BERLIN taz | Eine Hauskatze in Deutschland verursacht pro Jahr rund 2,2 Tonnen Kohlenstoffdioxid. Dabei entsteht gut eine Hälfte des Klimagases durch die Herstellung von Futtermitteln und deren Verpackung, die andere durch die Entsorgung von gebrauchter Katzenstreu und leeren Dosen, berechnet das Internetportal Utopia.

Zum Vergleich: Der Jahresausstoß eines Ägypters liegt laut Vereinten Nationen in etwa gleichauf bei 2,3 Tonnen CO2. Katzen belasten das Klima allerdings weitaus weniger als ihre Besitzer: Im Schnitt verursacht jeder Deutsche rund zehn Tonnen Kohlendioxid im Jahr. Rund 40 Prozent der Klimagase der Verbraucher hängen mit Ernährung und Konsum zusammen, berechnet das Umweltbundesamt.

Bei Haustieren verhält es sich ähnlich. Ein Großteil der klimaschädlichen Gase entsteht bei der Futtermittelproduktion. Für einen deutschen Dackel sind es jährlich 1,8 Tonnen, für größere Hunde entsprechend mehr. Kanarienvögel sind viel sparsamer: nur 15 Kilo CO2 pro Jahr, von denen etwas mehr als die Hälfte auf Körner und andere Leckereien entfallen. In Deutschland werden unterdessen mehr als 8 Millionen Katzen und über 5 Millionen Hunde gehalten.

Ökologischer Fußabdruck

Nicht viel besser als die Kohlendioxidbilanz sieht der "ökologische Fußabdruck" von Haustieren aus. Dieser gibt Aufschluss darüber, wie viel Fläche der Erde benötigt wird, um den gegenwärtigen Lebensstil zu decken. Nach einer Berechnung der neuseeländischen Passivhausexperten Brenda und Robert Vale brauchen Katzen 0,15 Hektar, Pferde 0,7 Hektar und Schäferhunde als Fleischfresser 1,1 Hektar im Jahr.

Dennoch beanspruchen Haustiere aber noch deutlich weniger als die Fläche, die rein rechnerisch jedem Erdenbürger zur Verfügung steht: 1,8 Hektar jährlich. In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch laut Brenda/Vale bei 5, in den USA bei ungefähr 8 Hektar. In Ägypten sind es hingegen nur 1,67 Hektar. Senegalesen müssen gar von der gleichen Fläche leben wie ein deutscher Schäferhund.

Brenda und Robert Vale empfehlen daher, auf Haustiere zu verzichten oder nur essbare Tiere anzuschaffen. In jedem Fall sollten sich Hund und Katze aber von Resten oder von selbstgemachter Beute ernähren.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.