Kleine Hilfe, große Wirkung

PRÄSENTATION Dass Selbstvermarktung wichtig ist, wissen auch Non-Profit-Organisationen, aber häufig fehlt es am dafür nötigen Know-How. Eine Broschüre erklärt, wie das auch ohne großes Budget geht

Nicht jede kleine Initiative kann eine PR-Agentur engagieren und, wie beispielsweise Greenpeace, Öffentlichkeitsarbeit hoch professionell wie ein Dax- Unternehmen betreiben

Auch Non-Profit-Organisationen (NPO) müssen sich „verkaufen“. Was wie ein Widerspruch klingt, ist doch ein elementarer Bestandteil der Arbeit von Vereinen, Initiativen und Stiftungen. NPOs vertreten oft die Menschen und bringen die Themen voran, derer sich sonst niemand annimmt. Und dafür braucht es Öffentlichkeit.

Denn nur dann dringen die Belange ins Bewusstsein der Menschen und erhöhen deren Bereitschaft, sich für NPOs einzusetzen und sie zu unterstützen – auch finanziell durch Spenden.

„Wir wollen die Menschen für unsere Arbeit gewinnen“, sagt Anke Schwarzer vom „Eine Welt Netzwerk“ in Hamburg. In dem Dachverband versammeln sich knapp hundert entwicklungspolitische Gruppen und Einzelpersonen. Das Netzwerk hat sich 1992 gegründet und will ihren Mitgliedern unterstützend zur Seite stehen und gemeinsame Lobbyarbeit leisten.

Um aufzuzeigen, wie das mit dem „Menschen gewinnen“ funktionieren kann, hat die gelernte Journalistin Schwarzer die 36-seitige Broschüre „Wenig Geld und viel zu sagen“ konzipiert. Denn nicht jede kleine Initiative kann eine PR-Agentur engagieren und, wie beispielsweise Greenpeace, Öffentlichkeitsarbeit hoch professionell wie ein Dax-Unternehmen betreiben. Vielen Vereinen fehlt dafür das Know-how und vor allem das Budget.

Dass eine gute Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wichtig ist, sei den meisten bewusst: „Man will in die Medien“, sagt Schwarzer. Viele unterschätzten aber, wie viel Zeit das braucht. Und wenn die Bemühungen nicht fruchten, sei „die Frustration groß“. Gerade schwierige Themen hätten es da schwer, durchzudringen. Neben der Werbung in eigener Sache und allgemeiner Pressearbeit steht die Gestaltung einer Pressemitteilung im Mittelpunkt der Broschüre. „Es sind oft die Kleinigkeiten, auf die man achten muss“, sagt Schwarzer. „Um nicht unterzugehen, sollte schon die Betreffzeile aussagekräftig sein.“ Die Texte sollten nicht zu lang und schon in der Mail zu lesen sein. „Nur keine PDF“, warnt die 42-Jährige, allenfalls zusätzlich, denn die würde dann oft doch nicht geöffnet.

Aber auch die rechtliche Seite der Öffentlichkeitsarbeit wird beleuchtet. Oft würden zum Beispiel Fotos mit Personen verwendet, von denen kein Einverständnis vorliegt. „Da werden Persönlichkeitsrechte verletzt“, sagt Schwarzer. Die Broschüre, erhältlich auf der Website von „Eine Welt Netzwerk“, verspricht hier „kurze Antworten auf schwierige Fragen“.  NIELS HOLSTEN