Daily Dope (541): Werbung mit Clenbuterol-Contador
Der Kälbermastmittelfreund und Zweiradprofi Alberto Contador ist gesperrt. Teamsponsor Saxo-Bank wirbt trotzdem offensiv mit der radelnden Apotheke - jetzt erst Recht.
"Wir unterstützen unsere Kunden in den Zeiten des Erfolgs genauso wie in schwierigen Zeiten - und das Gleiche gilt für unsere Radfahrer." Das ist der Text unter einer ganzseitigen Anzeige, mit der das dänische Geldinstitut Saxo Bank in der französischen Sporttageszeitung l'Equipe wirbt.
Ein großes Bild des soeben wegen Dopings mit dem Kälbermastmittel Clenbuterol für zwei Jahre gesperrten Alberto Contador im Trikot des Teams Saxo Bank ist der optische Blickfang. Darüber ist der Slogan "Gelegenheiten bieten sich oftmals in schwierigen Zeiten" zu lesen. Für die Bank taugt der spanische Rennfahrer, der noch bis Anfang August gesperrt ist, immer noch als Werbefigur.
Das wird die 2.000 Menschen freuen, die sich Ende vergangener Woche in Contadors Heimatstadt Pinto südlich von Madrid versammelt haben und sich Masken mit dem Antlitz des Radlers vor die Gesichter hielten. Sie skandierten: "Wir sind alle Contador!" Der echte Contador zeigte sich den Fans nach einer Trainingsfahrt nur kurz.
Etwa einhundert Radsportler haben sich am selben Tag in Valladolid versammelt, um für Contador zu demonstrieren. Unter ihnen war auch José Luis López Cerrón, der Organisatour der Rundfahrt Castilla y León, der das angeblich mit Clenbuterol verunreinigte Stück Fleisch gekauft haben soll, das Contador am Tag vor seinem positiven Dopingtest gegessen haben will. (taz)
Leser*innenkommentare
Klaus Thaler
Gast
Ja, ich finde Doping und Lügner wie Contador, Ulle, Armstrong etc. auch verurteilungswürdig und sie, aber auch die Hintermänner und Sponsoren, sollten härter bestraft werden.
Dennoch, auch im Radsport gibt es einfache Meldungen, die es wert sind veröffentlicht zu werden um auch die sportliche Seite mal wieder zu beleuchten.
Greipel: "Alle ziehen an einem Strang"
15.02.2012 - (rsn) – Andrè Greipel (Lotto-Belisol) hat eine einfache Erklärung für seine Erfolgsserie zu Beginn der Saison 2012. „Wir hatten einfach einen besseren Winter als im Jahr zuvor", sagte der 29-Jährige nach seinem Sieg auf der 1. Etappe der Oman-Rundfahrt.
"Im November, Dezember hat es in Deutschland fast gar nicht geregnet. Dadurch konnte ich im Winter gut arbeiten.“ Greipels Zwischenbilanz von vier Siegen – dazu kommt noch der Erfolg beim Auftakt-Kriterium zur Tour Down Under, das aber nicht zur Gesamtwertung zählt – hätte sogar noch beeindruckender sein können. Aber den geplanten Start bei der Katar-Rundfahrt vergangene Woche hatte der beste deutsche Sprinter der vergangenen Jahre wegen einer leichten Grippe absagen müssen.
"Es war nur eine Vorsichtsmaßnahme", erklärte Greipel. „Ich konnte trotzdem zu Hause mein Training absolvieren. Es war eine gute Entscheidung des Teams, mich nicht mit nach Katar zu nehmen." Zum Auftakt der Omean-Rundfahrt konnte Greipel wieder auf die wirkungsvolle Unterstützung seines Sprintzugs um Marcel Sieberg und Greg Henderson bauen.
Dabei stellt sich immer mehr heraus, dass der 35 Jahre alte Neuseeländer der Faktor sein könnte, der dem WM-Dritten von Kopenhagen bei Lotto bisher noch gefehlt hat, um ähnlich viele Siege wie in den Jahren von 2008 bis 2010 herausfahren zu können. Dazu kommt, dass Greipel nach dem Weggang von Philippe Gilbert in diesem Jahr wesentlich mehr Freiheiten bekommt als noch 2011, seiner ersten Saison beim damaligen Omega Pharma-Lotto-Team.
Dessen ist sich auch der mittlerweile in der Schweiz lebende Lotto-Kapitän bewusst. "Ich bin froh, dass ich die Unterstützung des gesamten Teams in der Sprintvorbereitung bekomme", sagte Greipel am Dienstag. "Zudem sind wir alle Freunde und ich denke, das ist auch ein wichtiger Punkt in einem Team. Alle ziehen an einem Strang und das macht alles viel leichter.“