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Ersteinmal ist zu betonen, dass die Qualität eines Erziehers oder einer Erzieherin sich nur zum Teil aus der intensiven, mehrjährigen Ausbildung ergibt. Hinter dieser Ausbildung steckt immer wieder ein Mensch, eine Persönlichkeit, die mit all ihrer Lebenserfahrung und ihren Wertvorstellungen an die Sache geht. Ein weiterer Aspekt ist sicherlich das Arbeitsumfeld, also sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die lohnbasierte Annerkennung dieser komplexen und vielseitig belastenden Arbeit.Da ist es in der Regel dürftig um bestellt. Daher der Fachkräftemangel. Dagegen etwas zu tun ist sicherlich gut. Doch dabei sollte man behutsam vorgehen, ein schrittweises Heranführen im Rahmen eines Praktikums (hier merken schon viele, dass die Tätigkeit nichts für sie ist), dann eine berufsbegleitende Ausbildung zum Erziehungsassistenten und danach weiter zum vollwertigen Erzieher. Der gesamte Prozess muß begleitet und evaluiert werden von Ausbildern. Das wäre ein annähernd fairer und gewinnbringender Weg für den Sektor, doch diesen einzuschlagen verlangt a) Sachverstand und b) eine entsprechende Finanzierung, und wir alle wissen ja sehr gut, dass die Banken zur Zeit bedürftiger sind als das Gemeinwesen.
Bezahlung muss stimmen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Vorschuleinrichtungen leisten viel im Berufsalltag.Dem entsprechend sollte auch das monatliceh Salär ausfallen.Es kann nicht angehen,dass sogenannte "Ungelernte" am Monatsende mehr im der Geldbörse haben,wie Ausgebildete.
Ausbildungsniveau bei Erziehern darf nicht herunter gefahren werden
Erziehungsberchtigte und deren Kinder haben ein Anspruch darauf dass hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Vorschuleinrichtungen vorhanden sind.
Gehasltsverbesserungen sind von Nöten,im Bezug auf die Aktrativität im erieherischen Bereich.Es kan noicht angehen,dass Ungelernte ein höheres ,monatliches Salär in der Geldbörse haben,als gelernte Fachkräfte
Eine Schmalspurausbildung im Bezug auf einen ICE Durchschleusungsmechanismus sollte es nicht geben,um den Nachwuchs willen.
Kleiner Tip: Bei der Grammatik der deutschen Sprache dann doch vorsichtig werden!
Wir orientieren uns immer nur an Skandinavien, wenns nicht weh tut, oder halt wie es einem in den Kram passt. Kein Wunder, dass es immer wieder nicht funktioniert.
Dort ist Erzieher/in ein Studiengang, und das meines Erachtens vollkommen zu Recht. Die Qualität der Erzieher/innen-Ausbildung ist jetzt schon sehr fragwürdig (oder vielleicht eher die Voraussetzungen dafür). Und dann noch weiter aushöhlen?
@Bruce Wayne
Sicher gibt es andere Faktoren als die Ausbildung, auch Eltern bekommen es ja (recht oder schlecht) hin. Aber das ist dann - auch insbesondere bei einer 1:1 (oder vielleicht 1:3 o.ä.) Betreuung durch zudem selbst ausgewählte Au-pairs - noch etwas anderes als kurzausgebildete Betreuer/innen, die man eben nicht selbst ausgewählt hat, sondern vom Kindergarten vorgesetzt bekommt (maximal grob gesteuert durch die Auswahl eines bevorzugten Kindergartens). Das lässt sich meines Erachtens nciht so leicht vergleichen.
Nicht im ICE Verfahren
Kinder im Vorschulalter haben ein Anrecht darauf ,dass sie von qualifizierten Personal in den Vorschuleinrichtungen betreut werden.
Eine sogennante Schmalspurbahnausbildung sollte es nicht geben,sowie keine Ausbildung im ICE Verfahren.
Da genau liegt der deutsche selbstgerechte Irrglaube - aehnlich zu finden in anderen Branchen wie im Handwerk, in der Anwaltschaft, etc... Nicht fuer alles braucht man eine vieljaehrige Ausbildung, und Kindererziehung ist keine Raketenwissenschaft! Das klappt sogar bei Laien seit Jahrmillionen sehr gut.
Mit Empathie, Fantasie, Einsatz, Zuverlaessigkeit und vor allem Zuwendung auf das einzelne Kind laesst sich ein Erfolg in der staatlichen Ersatzerziehung sicherer herbeifuehren als mit Jodeldiplomen. Anders gesprochen - meine Kinder empfinde ich bei ihren Au-Pairs (die etwa jaehrlich wechseln) weit besser aufgehoben als bei durchdiplomierten staatlichen "ErzieherInnen"... das Wort allein macht mir Angst.
In der turbulenten Sitzung im Thüringer Landtag gab AfD-Alterspräsident Treutler eine armselige Vorstellung. Das Gute: Demokratische Parteien arbeiteten zusammen.
Die Pädagogik per Umschulung: Mehr als Schmalspur
An den Qualitätsstandards der ErzieherInnen-Ausbildung darf nicht gerüttelt werden, trotz PädagogInnenmangel. Der kann nur durch bessere Bezahlung beseitigt werden.
Die Grundidee ist ja richtig: Überall im Land sorgt der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz absehbar für einen Bedarf an ErzieherInnen. Andererseits werden allerorten Langzeitarbeitslose in Fortbildungsprogrammen, Qualifizierungsmaßnahmen oder Ein-Euro-Jobs geparkt, die ihre Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt oft kaum verbessern, dafür aber die Statistik aufhübschen.
Da liegt der Gedanke nahe: Macht Arbeitslose zu PädagogInnen – respektive, mit Familienministerin Ursula von der Leyen gesprochen: Schlecker-Entlassene in die Kindergärten. Aber bei aller Euphorie: Der Weg von der Kasse in die Kita ist weit.
Nicht umsonst müssen ErzieherInnen eine vieljährige Fachausbildung absolvieren, bevor ihnen Kinder anvertraut werden. Deshalb darf die geplante Umschulung keine Schmalspur-Ausbildung werden, darf an Qualitätsstandards nicht gerüttelt werden.
Dafür müssen die Länder Sorge tragen, die auf einen eklatanten PädagogInnenmangel zulaufen, etwa indem sie Umschulungen mitfinanzieren. Niedersachsens Verweigerungshaltung ist da wenig hilfreich, aber auch Hamburg und Bremen werden Fragen beantworten müssen: Wo, wie und von wem soll dort ausgebildet werden?
Die Perspektive aber liegt woanders: Erst wenn es für gute pädagogische Arbeit auch gutes Geld gibt, wird der Fachkräftemangel auf Dauer beseitigt werden können.
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Kommentar von
Marco Carini
Hamburg-Redakteur
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