Steinbrücks Honorarstreit mit Bochum: Peer, du musst doch nicht spenden
Die Bochumer Stadtwerke bestätigen die Angaben des SPD-Kanzlerkandidaten. Steinbrück musste sein Honorar für einen Vortrag 2011 nicht karitativ verwenden.
BERLIN rtr | Im Streit um eine Honorarzahlung an Peer Steinbrück haben die Bochumer Stadtwerke einen Rückzieher gemacht und die Angaben des SPD-Kanzlerkandidaten nun doch bestätigt. Entgegen der bisherigen Darstellung habe es keine Vereinbarung gegeben, dass die 25.000 Euro für einen Auftritt bei einer Gesprächsrunde karitativ gespendet werden müssten, stellte das Energieunternehmen am Sonntag klar.
Die Stadtwerke hätten dem früheren Bundesfinanzminister gegenüber eine entsprechende Erklärung abgegeben. Ein Stadtwerke-Sprecher hatte zunächst gesagt, es sei vereinbart worden, dass Steinbrück das Honorar für seinen Auftritt im November 2011 an eine karitative Einrichtung spenden solle. Die SPD hatte dem widersprochen und betont, solche Absprachen habe es nicht gegeben.
Das Honorar stieß auch innerhalb der SPD auf Kritik, weil es von einem Betrieb in öffentlicher Hand in einer finanzschwachen Kommune gezahlt worden war. Steinbrück hatte zur Klärung des Streits einen Anwalt eingeschaltet. Die Stadtwerke erklärten nun, an die Honorare sei die Erwartung geknüpft gewesen, dass diese ganz oder teilweise einem wohltätigen Zweck gespendet würden.
„Im konkreten Fall bei Herrn Steinbrück ist es jedoch versäumt worden, Herrn Steinbrück davon in Kenntnis zu setzen.“ Das Unternehmen machte dafür „Kommunikationsschwierigkeiten“ mit dem Dienstleister verantwortlich, der die Veranstaltung organisierte. Die anhaltende Debatte um seine Nebeneinkünfte kostet Steinbrück auch Zustimmung in der Wählergunst. Einer Umfrage zufolge verliert er im direkten Duell mit Bundeskanzlerin Angela Merkel deutlich an Boden.
Leser*innenkommentare
Wüstenratte
Gast
Wenn dieser Raffke zum Bundeskanzler bestimmt wird, dann darf man sich nicht wundern wenn den auch beim "Dummschwätzen" in der "Quasselbude" je nach Rang honoriet werden. Bundeskasper 35000€, Vizekasper 30000€, Minister je nach Parteizugehörigkeit 20000€-25000€ Abgeordnete der Regierungsparteien 10000€-15000€, Oppositionelle 0-50€. Eher 0€! Als Zugabe folgt dann noch die Verdopplung der Diäten, wegen der Inflation.
Plaudertaschen
Gast
In mehr als 35 Berufsjahren war es mir oft vergönnt höchstbezahlte "Festredner" auf div.Firmen-Events zu hören darunter die ganze Garnitur mehr oder weniger abgehalfterter Politfiguren aus allen Parteien.Natürlich war auch Steinbrück darunter der für 15.000.-€ in knapp 45 Min. ein Sammelsurium aus Allgemeinplätzen zum Besten gab die ich selbst im Wirtschaftsteil meiner Regionalzeitung besser beschrieben finden kann.Im Nachgang zu dieser absurden Veranstaltung sagte unser CEO intern : "War schon viel Gewäsch dabei, aber er kennt uns".
Das sagt alles.
Harro
Gast
Bochum ist ein Armutsnest, aber dort haben die Stadtwerke 25.000 EURO für den SPD-Redner Peer Steinbrück übrig? Eigentlich hätter er das spenden sollen/können/dürfen/unterlassen ... nun gut. Dafür haben sie dort also noch Geld.
25000 EURO sind übrigens 66,8 mal der Hartz-Satz zum Leben von 374 EURO pro Monat. 5,5 Hartz-Bezieher könnten von diesem Satz ein Jahr lang leben (ohne Miete). Und das sind die Relationen, die Steinbrück mag, denn er leistet eben mehr und die anderen haben eben keinen Wert mehr (außer 374 EURO Hartz).
Wer diesen Typen zum Kanzler macht, sollte sich hinterher nicht beschweren oder wundern.
Eulenspiegel
Gast
Ein "spitzfindiges Rätselwesen" ist 'unser' Steinbrück!
-,für diesen neoliberalen Budenzauber,in der Politik sehr gut geeignet.Aber für das gemeine Volk...? Ob Merkel, Steinbrück oder die "Pampers Gang"-alle werden von den Kapitalisten vor den Karren gespannt-,früher mit der Knute,heute mit Geld. Leibeigene des Kapitals eben. Demokratie war gestern.Wer hat uns verraten?: Lobbvkraten!
spiritofbee
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Ab zu den Stromrebellen in Schönau, weg vom Posten- und Parteigeschacher in den Stadtwerken......
Marina
Gast
Arno Klönne schreibt in der aktuellen Ausgabe der "OSSIETZKY - Politik, Kultur & Wirtschaft" über den mehrfachen Millionär Peer Steinbrück einen schönen Artikel unter der Überschrift "Die Reservepartei", der die Hintergründe der Inthronsierung als Kanzlerkandidaten interessant beleuchtet.
http://www.ossietzky.net/21-2012&textfile=2043
Ja, warum ist einer der Höchstverdiener Deutschlands der Kanzlerkandidat der früheren Arbeiterpartei SPD, die sich heute als Volkspartei der Mitte versteht und den flächendeckenden Sozialabbau zu Lasten aller Normal-Verdienenden und Arbeitslosen, aller Rentner und sozial Schwachen initiiert und gnadenlos durchgesetzt hat.
"Sozialdemokratische" Partei, dieser Name passt heute eher zur Partei Die Linke, wohin die mit dem Sozialabbau Schröders und seiner "Genossen" nicht einverstandenen SPD-Mitglieder über die WASG gewechselt sind.
Weinberg
Gast
Da er in jeder Hinsicht selbst "gemeinnützig" ist muss der SPD-Edel-Genosse Steinbrück nicht spenden!
JoWeigelt
Gast
Den passenden Kommentar dazu hat Katzbert geschrieben: "Gewinnwarnung bei der SPD".
Findest du hier: http://netskater.net