Kommentar Energiewende: Wie im Mittelalter

Die Politik muss für ein zeitgemäßes und umweltverträgliches Bergrecht sorgen. Und dafür, dass die Energiewende ausschließlich erneuerbar ist.

Fracking ist eine hochgefährliche Methode zur Gewinnung fossiler Energie. In der realen Welt gibt es dennoch mächtige Interessen, dieses Verfahren einzusetzen,weil sich damit Geld verdienen lässt. Und nebenbei könnte den Menschen vorgegaukelt werden, sie müssten bei der Energie nicht sparen, weil die Industrie in ihrer Kreativität neue Mittel und Wege findet, um an Stoff zu kommen.

Mit Chemikalien in Tausenden Metern Tiefe Risse im Gestein hervorzurufen, damit dort gefangenes Gas entweichen kann, klingt nach schlechter Science-Fiction. Tatsächlich aber ist es eine Risikotechnologie aus der nahen Zukunft mit unklaren Auswirkungen auf die Stabilität geologischer Formationen und die Reinheit des Grundwassers – also des Trinkwassers.

Aber im deutschen Bergrecht ist Ökologie noch immer ein Fall für die Suchmaschine. Es gibt keine Umweltverträglichkeitsprüfungen, es gibt keine Beteiligungsrechte der Öffentlichkeit, es gibt nur Claims, die um jeden Preis auszubeuten sind. Das deutsche Bergrecht entstand aus mittelalterlichem Gewohnheitsrecht und wurde seitdem nur unwesentlich modernisiert.

Politik muss deshalb für ein zeitgemäßes und umweltverträgliches Bergrecht sorgen. Und dafür, dass die Energiewende ausschließlich erneuerbar ist. Für Fracking indes gibt es kein stichhaltiges Argument.

Nur viele begründete Zweifel an seiner Sinnhaftigkeit.

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