Hai-Alarm nur am Müggelsee

Filmstart säuft ab

Der Müggelsee liegt still da. Keine Rückenflosse taucht auf, nix passiert. Einen Kilometer weiter, im Kino an der Bölschestraße, herrscht dagegen reger Andrang: Zum Start von „Hai-Alarm am Müggelsee“ starren die Köpenicker am Donnerstag kollektiv auf die Leinwand.

Der Film parodiert Spielbergs weißen Knorpelfisch. Dem Bademeister wird die Hand abgebissen. Neues Personal soll helfen, scheißt aber lediglich neunmalklug. Schnell ist die Verwirrung perfekt. 103 Minuten zwischen Trash, Komik und Lokal-Nostalgie – bei vielen Besuchern kommt das an. „Wir mögen Henry Hübchen und unseren See. Beides in einem Streifen – toll, toll, toll“, nickt ein Ehepaar. Sie hatten Karten reserviert. Das war auch nötig. „Wir sind übervoll. Ich kann nicht mehr Plätze vergeben, als wir haben“, schnauzt die Verkäuferin.

Ob der Film zum Berliner Kult wird oder jenseits von Köpenick geräuschlos versickert, ist noch nicht ausgemacht. Im Filmpalast im benachbarten Johannisthal fiel die Spätvorführung aus, weil niemand kam. Auch bei Cinestar hieß es, der Kinostart sei „eher holprig“ verlaufen. Man erhofft sich nun mehr vom Wochenende. ANNE JULIANE WIRTH