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Wenn die Flüchtlinge mündige Menschen sind, kennen sie die regeln des Asylverfahrens, halten sich daran und mucken nicht auf wie trotzige kleine Kinder. Das ist meine Meinung.
Die Residenzpflicht hat ihren Sinn.
"Mündige Menschen", keine "Bittsteller"
Ich finde das noch nicht radikal genug.
"Menschen" keine Verwaltungsakte.
Freunde, keine Bedrohung.
Bereicherung, keine Einschränkung.
Liebe, kein Hass.
Hilfe, keine Abschätzigkeiten,
Respekt, kein Almosen.
Solidarität, keine Verachtung,
Ehrlichkeit, keine Residenzpflicht.
Liebe "Flüchtlings" Industrie, stellt mich als TexterIn ein - ich kann auch GENDER -Speak und bin völlig skrupellos.
Wenn wir hier 5.000 Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen, die dann auch sofort unbefristet Aufenthalt bekommen, müssen alle anderen Flüchtlinge die hier sind und besonders die aus Afrika ebenfalls sofort unbefristeten Aufenthalt bekommen.Gleiches Recht für alle. Ich spreche dabei von den Menschen aus dem Kongo wo seit 15 Jahren gemetzelt, gemordet, gefoltert und in Massen vergewaltigt wird, wo so ganz nebenbei 5 1/2 Millionen Menschen ihr Leben verloren haben, wo Hunderttausende immer und immer wieder auf der Flucht sein müssen, wo auch in kommender Zeit kein Frieden zu erwarten ist, oder die Gewalt nachlassen würde, darf nicht sein, das man diesen Menschen Asyl verweigert mit dem Argument es wären nur Wirtschaftsflüchtlinge, nur weil die Medien die Situation im Kongo beharrlich ignorieren.
"Und sie stellen eindeutige Forderungen: das Bleiberecht und die Anerkennung aller Flüchtlinge, den Stopp aller Abschiebungen."
Und was ist nun der Unterschied zwischen diesen drei Dingen? Letztlich heißt das Grenzen auf für alle von überall, völlig unabhängig von irgendeiner Verfolgung.
Über alles lässt sich diskutieren, aber darüber nicht. Gern in 50 Jahren noch mal sehen, ob wir dann der Utopie völlig offener Grenzen näher gekommen sind. Übrigens gar kein Vorwurf an die Migranten. Die haben verständliche Interessen. Wer sich aber diese Forderung hier zu eigen macht, ist im allerbesten Falle verantwortungslos. Sozialstaat und grenzenlose Einwanderung gehen nicht zusammen, von anderen Problemen mal abgesehen.
Und nun komme man mir nicht mit dem Argument, niemand würde außer aus existenzieller Not seine Heimat verlassen. Aus Deutschland wandern jedes jahr Hunderttausende Deutsche aus. Im Übrigen kommen im Allgemeinen nicht die Allerärmsten; die können es nicht bezahlen.
In der turbulenten Sitzung im Thüringer Landtag gab AfD-Alterspräsident Treutler eine armselige Vorstellung. Das Gute: Demokratische Parteien arbeiteten zusammen.
Kommentar Flüchtlinge in Bayern: Mündige Menschen
Flüchtlinge nehmen die Lebensumstände, die ihnen der Staat anbietet, nicht mehr klaglos hin. Sie begehren auf und marschieren nach München.
Ob er zukünftig eine bessere Behandlung in Deutschland erwarten kann? Bild: ap
Die Diskussion über den Umgang mit Asylsuchenden in Deutschland hat sich verändert. Die Menschen, die auf der Suche nach einem besseren Leben aus Nicht-EU-Staaten nach Deutschland kommen, nehmen die Lebensumstände, die ihnen der deutsche Staat anbietet, nicht mehr klaglos hin. Sie begehren auf.
Und sie stellen eindeutige Forderungen: das Bleiberecht und die Anerkennung aller Flüchtlinge, den Stopp aller Abschiebungen, die Abschaffung der Residenzpflicht, aber auch das Recht, zu arbeiten und sich auf eigene Faust eine Bleibe zu suchen. Sie engagieren und vernetzen sich. Sie setzten sich über die Regeln hinweg, die man ihnen vorgibt.
In den letzten vierzehn Tagen sind an die 60 Asylsuchende aus ganz Bayern auf zwei Routen von Würzburg und Bayreuth zu Fuß nach München gelaufen. Es war längst nicht der erste Protest dieser Art.
45 Flüchtlinge haben nun seit Dienstag im Münchner DGB-Haus vorübergehend Quartier bezogen. Immer wieder wurden sie auf dem Weg nach München kontrolliert und teils in ihre Lager zurückgeschickt. Den meisten Flüchtlingen war das egal. Sie schlossen sie sich dem Marsch von Neuem an.
Der Zeitpunkt für die Aktion ist bewusst gewählt. Am 15. September steht in Bayern die Landtagswahl an. Nun wollen die Flüchtlinge zu Recht wissen, wie man zu ihren Forderungen steht. Bislang herrscht parteiübergreifendes Schweigen. Die Flüchtlinge werden das nicht akzeptieren. Sie werden bleiben oder wiederkommen.
Es wäre also an der Zeit, sie als das zu begreifen, was sie sind: mündige Menschen, die bereit sind, für ihr Schicksal zu kämpfen, und keine namenlosen Bittsteller, mit denen man verfahren kann, wie einem beliebt. Sie haben es verdient, dass man sie mit ihren Nöten endlich ernst nimmt.
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Schwerpunkt Landtagswahlen
Kommentar von
Marlene Halser
Freie Autorin
Geboren 1977 in München, war von 2011 bis 2019 zunächst als Bayernkorrespondentin, dann als Redakteurin und später als Ressortleitung im Ressort taz2 (Gesellschaft und Medien), sowie als Content SEO bei der taz. Jetzt ist sie wieder als freie Autorin unterwegs.
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