unterm strich
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Die traditionsreiche Verlagsstadt Leipzig ist von Januar an Geschichte. Dann schließt der Reclam Verlag seinen Standort in der Stadt, wo er 1828 gegründet wurde, und zieht sich auf seinen Firmensitz in Stuttgart zurück. Die Verleger der jedem Abiturienten bekannten gelben Hefte aus der Universalbibliothek wollen das Leipziger belletristische Programm, gebundene Bücher und eine Taschenbuchreihe, nun in Stuttgart weiterführen. Dort hatte er sich nach der Teilenteignung 1945 als Reclam Verlag GmbH neu gegründet. Der Leipziger Reclam Verlag wurde, nachdem er in DDR-Zeiten unter staatlicher Beteiligung eine große Rolle gespielt hatte, 1992 reprivatisiert. Mit den mehr als eine Million verkauften Exemplaren von Robert Schneiders Roman „Schlafes Bruder“ verbinden die Leipziger ihren größten Erfolg.

Der Kabarettist und Gründer der Berliner „Stachelschweine“, Rolf Ulrich, ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Im Jahr 1949 hatte er das Kabarett in einem Jazzkeller nahe der Berliner Gedächtniskirche gegründet und Mitspieler wie Wolfgang Gruner, Günter Pfitzmann, Wolfgang Neuss und Jo Herbst um sich geschart. Die berühmteste Spielstätte befand sich bis 1965 im Lokal „Ewige Rampe“ in der Rankestraße. Seitdem spielen die „Stachelschweine“ im Europa Center, heute in neuer Besetzung.