Der sonntaz-Streit: „Lack saufen und SPD wählen“

Der Landesvorsitzende der PARTEI Hamburg, Alexander Grupe, ist sich sicher: in Glühwein muss Schnaps rein. Der Weihnachtsmann hält dagegen.

Glühwein mit Orangenscheibe oder noch lieber Orangenlikör. Bild: Imago / JuNIArt

„Glühwein, Weihnachtszeit, Frost und besinnliche Stimmung gehören zusammen“, sagt Kurt Beck im sonntaz-Streit, Ministerpräsident außer Dienst des Landes Rheinland Pfalz. Doch wolle er keinen Glühwein der fertig aus der Flasche kommt oder der nach Schnaps riecht. „Wer warmen Schnaps oder Rum bevorzugt“, argumentiert er, „der soll Grog trinken.“

„Verbraucherschutz ist Wählerschutz“, findet hingegen Alexander Grupe, Landesvorsitzender der Partei „die Partei“ Hamburg. Zahlreiche Studien, die ihm engagierte Lobbyisten auf dem Christkindlmarkt zugesteckt haben, belegen eindeutig, sagt er, dass ein bisschen Chlor mit genug Alkohol verdünnt gesundheitlich völlig unbedenklich und kaum zu schmecken sei. Grupe folgert: „Partei-Wähler wissen das und sparen selbstverständlich nicht am Schuss. Alle anderen, sogenannte Fehlwähler, sollen gerne weiterhin Lack saufen und SPD wählen.“

Der Weihnachtsmann sieht das anders. „Ich bekomme jedes Jahr sehr viele Wünsche von Kindern und Erwachsenen geschickt“, sagt er. Der häufigste Wunsch sei, mehr Zeit mit der Familie zu haben. „Mein Wunsch ist, dass die Weihnachtsmärkte kindgerechter werden. Wo Kinder sind, hat harter Alkohol nichts verloren.“

Wer hat Michael Hastings getötet? Er war ein manischer Reporter, berichtete für US-Magazine aus Afghanistan und Irak. Ein US-General stürzte über seine Enthüllungen. Als er an einem Portrait des CIA-Chefs arbeitet, rast sein Mercedes gegen einen Baum und explodiert. Ein Zufall? Die ganze Geschichte lesen Sie in der taz.am wochenende vom 30. November/1. Dezember 2013 . Darin außerdem: Eine Reportage darüber, wie die SPD sich nach der Koalitionsentscheidung häutet. Und ein gespräch mit Klaus Biesenbach, dem Kurator der großen Schlingensief-Retrospektive in berlin. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Ralf, einer der Glühweinverkäufer auf der Berliner Friedrichstraße, vergleicht Glühwein mit Kaffee: „Einen Glühwein ohne Schuss trinken ist so, wie einen Espresso ohne Koffein zu genießen“, sagt der 30-Jährige. Er empfielt deshalb als erstes einen Glühwein pur zu trinken, um den Wein zu schmecken. Ab der zweiten Tasse gehört der Schnaps rein, sagt Ralf.

Die „kapitalistischen Fratze“

Per Mail warnte taz-Leser Torben Priemer vor der weihnachtlichen „kapitalistischen Fratze“. „An jedem verdammten Platz passt noch ein Glühweinstand hin“, schreibt Priemer, „dort bekommt man für drei Euro Billigwein aufgekocht“. Doch Weihnachten mag er trotzdem: „Wenn alle zusammen sitzen und mal Zeit miteinander verbringen, statt durchs Leben zu hetzen“.

Die Streitfrage beantworteten außerdem Nelson Müller, Sternekoch und Moderator der ZDF-Sendung „Küchenschlacht, die deutsche Glühweinkönigin Anne-Catherine Ferber, der Archivar Nils Brübach, der ein altes Glühweinrezept entdeckte, John Meehan, Funktionär der größten irischen Gewerkschaft in Dublin, der Aachener Glühweinverkäufer Marcel Schmitz und taz-Leserin Tina Trelle – in der taz.am wochenende vom 30. November/1. Dezember 2013.

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