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Habe mal gelesen, das seit Anfang des Jahrtausends in jeden Neuwagen eine Blackbox eingebaut wird zur Unfallschadensregulierung und Diebstahlsicherung? Was ist da eigentlich genau drin, in so einer Black Box? Wahrscheinlich dunkle Materie. Mal den ADAC fragen?
Vernetzte Autos,
ist ein Modellversuch Autos miteinander kommunizieren zu lassen, Geschwindigkeit auszutauschen heisst es. Soll gut sein für Verkehrssicherheit?, Stauwarnung, Unfallwarnung,…Kriegswarnung, Abzockwarnung….Diebstahlwarnung…..Demenz?
klingt Sinnvoll und vernünftig. Ich zum Beispiel würde ja die automatische Einparkhilfe mit dem Netz verbinden und mit dem Mautsystem, dann spar ich den Chauveur, geb die Zieladresse ins Navi ein…Wenn jetzt platzhalterisch die NSA…(könnte auch der mongolischje Geheimdienst sein)…, mich wo hinfährt mit automatischer Türverriegelung…..), wo ich gar nicht hinwill? kauf mir lieber einen alten VW Bus, glaub ich….GEZ der Demolitionman?
Endlich ein nützliches Thema in der TAZ. Die ganze "Black-Box" Geschichte ist eigentlich nicht mehr als Industrielobbyismus pur. Hier wird etwas auf die Autofahrer aufgedrückt, was eigentlich keinen Mehrwert (für den Autofahrer) hat. Aber dafür können einige Hersteller sich freuen: Der Umsatz ist durch eine politische Fehlentscheidung gesichert. Auf gut Deutsch: Die Politik definiert einige wenige Nutznießer auf der Rücken der Bevölkerung. Die Autorin hat Recht: Erst nur optional dann später keine Freiwilligkeit mehr. Die Interessenvertretung der Autofahrer sollte noch rechtzeitig aufpassen.
Leider ist das Black-Box für Autos nicht allein. Denken wir nur an die neulich vorgeschriebene Austausch von Stromzähler auf Stromzähler mit "Pre-Paid" Option. Augenscheinlich war das Geschäft mit Stromzähler nicht so berauschend, und der Lobby hat die Politik eingekauft und wird wieder etwas auf die ganze Bevölkerung aufgedrückt, was eigentlicxh höchstens wenige brauchen.
In der turbulenten Sitzung im Thüringer Landtag gab AfD-Alterspräsident Treutler eine armselige Vorstellung. Das Gute: Demokratische Parteien arbeiteten zusammen.
Kommentar Blackbox fürs Auto: Nur am Anfang gut
Datenweitergabe an die Polizei, Werbung, Preiserhöhung für Verweigerer: All das ist für die Telematik-Box nicht vorgesehen. Vorerst.
Das Auto als Blackbox Bild: dpa
Wer sich im Internet immer noch nicht ausreichend überwacht fühlt, kann jetzt auch auf der Straße mehr Überwachung bekommen. Nicht nur per Videokamera auf öffentlichen Plätzen oder im Personennahverkehr. Nein, gleiches Recht für alle, jetzt sind die Autofahrer dran. Und das gleich richtig: Genauer Standort per GPS, Geschwindigkeit, Bremsverhalten – all das erfasst jetzt ein Gerät, die sogenannte Telematik-Box, um der Kfz-Versicherung zu melden, ob ein rasender Langstrecken-Pendler oder ein vorsichtiger Gelegenheitsfahrer am Steuer sitzt.
Die Informationen landen bei einem Datenverarbeiter in London, GCHQ lässt grüßen. Der Unterschied zu Fußgängern und Bahnfahrern: Es ist freiwillig. Die Versicherungsnehmer können sich ihre eigene Überwachung freiwillig dazubuchen. Noch.
Denn wie das immer so ist mit der Freiwilligkeit: Am Anfang klingt alles gut. Man kann Geld sparen, die neuen Funktionen sind praktisch, machen das Leben leichter und sicherer oder vermitteln zumindest dieses Gefühl. Aber irgendwann schlägt es dann um: Nicht mehr wer umsichtig und rücksichtsvoll fährt, bekommt Rabatt bei der Versicherung. Sondern wer nicht überwacht werden will – in diesem Fall also Datenschutzfreaks und Verkehrsrowdys –, muss draufzahlen.
Zumal Daten, werden sie erst einmal erhoben, Begehrlichkeiten wecken. Ja, die Frage, ob Mautdaten für Strafverfolgung verwendet werden, ist vom Tisch. Aber es verrät schon viel, dass es die Debatte darum überhaupt gab. Wo die Daten ursprünglich ganz sicher nicht für fremde Zwecke genutzt werden sollten.
Dass die Deutschen international als sensibel bei Datenschutzthemen gelten, muss dabei nichts heißen. Die Frage ist doch nur: Wie hoch ist der Preis? 5 Prozent Nachlass auf die Versicherungsprämie ist wenig, gerade wenn der Versicherte noch Investitionskosten hat. Aber wie sieht es mit 15 Prozent aus? Oder 30? Da lässt es sich vielleicht schon verschmerzen, dass die Daten nicht nur für Versicherungszwecke erhoben werden, sondern auch für, sagen wir: Werbung. Für Säuglingsnahrung für den, der in letzter Zeit häufig Läden für Babyausstattung angefahren hat. Oder Hämorrhoidencreme nach der mutmaßlichen Fahrt zum Proktologen.
Natürlich steht das aktuell nicht zur Debatte. Aber, siehe Maut und siehe NSA – wer alles an die eigenen Daten kommt, das kann sich schneller ändern, als einem lieb ist.
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Schwerpunkt Überwachung
Kommentar von
Svenja Bergt
Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
schreibt über vernetzte Welten, digitale Wirtschaft und lange Wörter (Datenschutz-Grundverordnung, Plattformökonomie, Nutzungsbedingungen). Manchmal und wenn es die Saison zulässt, auch über alte Apfelsorten. Bevor sie zur taz kam, hat sie unter anderem für den MDR als Multimedia-Redakteurin gearbeitet. Autorin der Kolumne Digitalozän.
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