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Differenzierung ist genau das was fehlt. Die taz stimmt leider in vielen artikeln in den kaltkriegs-chor mit ein, demnach bürgerlich-liberaler protest gegen russische hegemonie automatisch gutzuheissen ist, selbst wenn er von militanten faschisten unterwandert/angeführt ist.
Statt feige und klammheimlich das titelbild auszutauschen wäre ein nachtrag der sich ernsthaft mit den politschen dimensionen dieses konflikts beschäftigt angebracht gewesen. Dabei hätte dann die rolle liberaler, linker, rechter, ua gruppen beleuchtet und das emanzipatorische potenzial dieser protestwelle kommentiert werden können.
Nur so zur Info: die Ustascha hat in Kroatien gewütet, in der Ukraine gabs die UPA. Ist zwar alles Osten, aber es würde sich doch lohnen, etwas näher hinzusehen.
Mag ja sein, dass die Faschos jetzt am stärksten wüten. Von links bis rechts finden Sie aber alle möglichen Gesinnungen unter den Protestanten. So einfach nach dem links/rechts, CIA/KGB Schema lässt sich das nicht werten.
@David Schmid sollte natürlich "unter den Protestierenden" heissen...
Bilder zu den 14/88er Klitschko-Unterstützern hier: http://derstandard.at/1389857559560/Mehr-als-siebzig-Verletzte-bei-Ausschreitungen-in-Kiew
Endlich wurde das Ustascha- Fascho Bild ausgetauscht. Die Schadensbegrenzung hat begonnen. Ne nette Erklärung wäre nicht schlecht.
In Deutschland darf man auch keine Helme bei Demos tragen oder sich vermummen. Holzlatten, Äxte und Hämmer sind auch verboten. Parlamente und Polizeiwachen zu stürmen ist auch verboten. Ungenehmigte Bühnen aufzubauen auch. Straßenblockaden sieht man auch nicht gerne....
Spätestens wenn das bild zum artikel einen straßenkämpfer mit holzschild mit aufschrift "14/88" zeigt sollte man auf die rolle von militantem faschismus, und dessen verbrüderung mit dem pro-westlichen establishment eingehen.
Schonmal genauer die Aufschrift auf dem Schild angeschaut, welches auf dem Titelbild dieses hochwertigenKommentars zu sehen ist?
14 - steht für 14 Wörter von David Lane - "We must secure the existance of our people and a future for white children."
Wer das vollständige Bild sieht (z.B. hier: http://kurzlink.de/nVmD2Qq66 ), was die taz cleverer weise hier verbirgt, bemerkt noch eine weitere Zahl auf dem Schild: 88. Steht für "Heil Hitler".
Ein Bild von Nazis, die auf Bullen eindreschen, über einem Kommentar gegen den Rückfall in die "sowjetische Vergangenheit"...
Weiter so, taz, ihr lauft der Jungen Freiheit echt langsam den Rang ab!
Von der taz hätte ich nicht erwartet, dass sie solch ein Bild hier unkommentiert verteilt.
"14/88" sollte linken Zeitungen und ihren Mitarbeiter*innen als rassistische Grußformel überhaupt bekannt sein.
Falls nicht, dann machen Sie sich bitte mal schlau.
was wohl unter der 14 und dem keltenkreuz steht? das sind ja anscheinend so richtig krasse demokraten
Egal welche Seite, die Konfliktparteien in der Ukraine sind alle zum kotzen.
Und ein Foto, von bewaffneten Swoboda-Nazis die sich mit der Polizei prügeln, muss hier offensichtlich nicht weiter erläutert werden. Oo
@Europafreund: Ich war schon oft genug auf Demonstrationen und habe dort die seltsamsten Dinge erlebt. Ich wäre mir nicht so sicher, dass die von denen die Gewalt ausging - ob sie nun Uniformen turgen oder nicht - zu den Demonstranten gehörten... Und der "harte Kern", das sind eher die, die trotz Verbot und Gewalt noch friedlich demonstrieren gehen.
Seltsam, dass die taz den "harten Kern" feiert, der vermummt, bewaffnet und mit Keltenkreuzen 'geschmückt' auftritt. Für ein solidarisches Europa werden diese Nazis sicherlich nicht einstehen...
@Europafreund ...und welche Zahl auf der unteren hälfte des improvisierten "Schildes", unter der "14", steht, kann man sich auch denken...
Die AfD hat längst eine kritische Größe erreicht und sitzt in Machtpositionen. Der Antrag auf ein Parteiverbot kommt eher zu spät als zu früh.
Kommentar Repression in der Ukraine: Von Putin schnell gelernt
Staatschef Wiktor Janukowitsch lässt die Versammlungs- und Meinungsfreiheit drastisch einschränken. Die Proteste wird er damit nicht aufhalten.
Trotz verschärfter Demonstrationsregeln: Protest gegen Staatschef Janukowitsch am Sonntag in Kiew. Bild: reuters
Wiktor Janukowitsch hat endlich sein wahres Gesicht gezeigt. Wofür Russlands Präsident Wladimir Putin immerhin mehrere Jahre brauchte, das erledigt der ukrainische Staatschef handstreichartig: die Kriminalisierung eines jeden, der sich anmaßt, das herrschende Regime zu kritisieren.
Die neuen Gesetze, die die Versammlungs- und Meinungsfreiheit massiv einschränken, sind nichts anderes als ein Kriegserklärung an die Opposition. Sie wiegen schwer – besonders, wenn man sich vergegenwärtigt, wo die Ukraine vor knapp zwei Monaten noch stand. Da hatte es wirklich den Anschein, dass die Führung des Landes es mit ihren Reformbemühungen ernst meinte und sich der Europäischen Union gegenüber öffnen wollte.
Jetzt müssen auch diejenigen, die trotz des gescheiterten Assoziierungsabkommens mit der EU noch ein Fünkchen Resthoffnung hatten, die bittere Wahrheit zur Kenntnis nehmen: Statt vorwärts nach Europa geht es unter Janukowitsch zurück in die sowjetische Vergangenheit.
Eine der entscheidenden Fragen wird jetzt sein, wie die Opposition auf die neue Kampfansage der politischen Führung reagieren wird. Die neuen Massenproteste am Sonntag in Kiew deuten darauf hin, dass sich der harte Kern nicht einschüchtern lässt und bereitwillig den Maidan räumt.
Das bringt das Regime unter Zugzwang, das neue Instrumentarium auch anzuwenden. Das bedeutet im schlimmsten Fall eine Wiederholung des weißrussischen Szenarios vom Dezember 2010. Damals ließ der Autokrat Alexander Lukaschenko Massenproteste gegen seine Wiederwahl gnadenlos zusammenknüppeln. Kann Janukowitsch – allen diktatorischen Anwandlungen zum Trotz – wirklich ein Interesse daran haben, bis zum Äußersten zu gehen? Wenn ja, wäre das eine Tragödie.
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Kommentar von
Barbara Oertel
Ressortleiterin Ausland
Geboren 1964, ist seit 1995 Osteuropa-Redakteurin der taz und seit 2011 eine der beiden Chefs der Auslandsredaktion. Sie hat Slawistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Paris und St. Petersburg sowie Medien und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt/Oder und Sofia studiert. Sie schreibt hin und wieder für das Journal von amnesty international. Bislang meidet sie Facebook und Twitter und weiß auch warum.
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