Kontrolle von Flüchtlingen in Berlin: Polizei will Vorwürfe intern prüfen
Auf Videos sei keine Provokation seitens der Polizei zu erkennen, sagt die BVG. Eine Flüchtlingsvertreterin erwägt Strafanzeige wegen Körperverletzung.
BERLIN taz | Die Darstellungen über das, was sich am Freitag rund um die Auseinandersetzung mit Flüchtlingen vom Oranienplatz auf dem U-Bahnhof Hermannplatz in Berlin-Neukölln abgespielt hat, weichen immer stärker voneinander ab. BVG-Sprecherin Petra Reetz sagte am Montag, der besagte Zug und der Bahnhof seien videoüberwacht gewesen. Die Aufzeichnungen seien inzwischen ausgewertet und der Polizei für deren weitere Ermittlungen übergeben worden. Allerdings gebe es nur Bilder und keine Tonaufnahmen.
Die Körperhaltung der Kontrolleure in dem U-Bahn-Zug belege aber, dass von diesen keine Provokation ausgegangen sei. Nach allem, was sie von den Kontrolleuren selbst gehört habe, hätten sich diese gegenüber der Gruppe von Flüchtlingen „absolut korrekt verhalten“, so Reetz zur taz.
Polizeipräsident Klaus Kandt hat unterdessen auf die schweren Vorwürfe der Sudanerin Napuli Langa reagiert. Die Vertreterin der Flüchtlinge vom Oranienplatz hatte der taz von Beleidigungen und Misshandlungen durch Polizeibeamte im Nachgang des U-Bahn-Vorfalls berichtet. Geklärt werden solle polizeiintern nun der genaue Ablauf, also welcher Beamte zu welcher Zeit mit der Betroffenen befasst gewesen sei, so Polizeisprecher Stefan Redlich. „Wir nehmen die Vorwürfe ernst.“ Allerdings habe die Frau bislang keine Strafanzeige erstattet. Langa sagte, sie wolle zunächst mit ihrer Anwältin sprechen.
Ein Video eines taz-Lesers finden Sie hier.
Unstrittig ist nur so viel: Eine Gruppe von Flüchtlingen vom Oranienplatz-Camp war am Freitag auf dem Weg zu einem Gespräch mit Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD). In einem U-Bahn-Zug an der Station Hermannplatz gerieten sie dann in eine Fahrscheinkontrolle. Alle hatten einen gültigen Fahrschein, nur bei einem der Flüchtlinge war das Ticket erst ab 10 Uhr gültig. Die Uhr zeigte kurz vor 10. Die Kontrolleure akzeptierten das Ticket nicht. Videomitschnitte von Unbeteiligten zeigen anschließend tumultartige Szenen auf dem Bahnhof und an einer offenen Tür des Zugs.
Widersprüchliche Aussagen
Die betroffenen Flüchtlinge und ihre Unterstützer sagen, die gesamte Gruppe sei zum Aussteigen aufgefordert worden. Weil sie dies ablehnten, hätten BVG-Mitarbeiter versucht, diese mit Gewalt aus der U-Bahn zu zerren. Sie werfen den Kontrolleuren Rassismus vor. BVG-Sprecherin Reetz sagt, die Kontrolleure hätten nur die Person zum Aussteigen aufgefordert, die keinen gültigen Fahrschein hatte – nicht wegen Schwarzfahrens, sondern zum Nachlösen eines Tickets.
Napuli Langa hat am Montag gegenüber der taz den Vorwurf erneuert, am Freitag von Polizisten beleidigt und misshandelt worden zu sein. Ihre linke Hand ist mit einem Verband umwickelt. Bis hinauf zur Schulter tue ihr der Arm weh, auch am Hals und am rechten Bein habe sie Schmerzen.
Polizeisprecher Redlich sagt, Langa sei im U-Bahnhof Hermannplatz „zu Boden geführt“ worden, um ihr Handfesseln anzulegen. Zuvor habe sie Polizisten gebissen und bei der Festnahme um sich getreten. In Polizeigewahrsam sei Langa sieben Stunden festgehalten worden, weil sie keine Papiere dabeigehabt habe. Langa sagt, beim Abnehmen ihrer Fingerabdrücke hätten bis zu sechs Beamte am Boden auf ihr gesessen. „Sie haben mir einen Eimer über den Kopf gestülpt.“ Sie sei als „Monkey“ beschimpft worden. Ein Beamter habe gesagt: „I fuck you in the ass.“
Man werde Anzeige erstatten, kündigte ein Unterstützer an. Aber viel verspricht er sich nicht davon: „Polizisten halten zusammen. Sie war allein. Es gibt keine Zeugen.“
Leser*innenkommentare
Zwiesel
Gast
Die privaten Sicherheitsdienste (da waren doch auch mal welche 1933 bis 1845, die ebenfalls Menschen aus der U-Bahn zerrten; Menschen mit dem gelben Stern) gehören abgeschafft. Meine Beobachtungen sind die, dass sich die privaten Sicherheitsdienste oft rüde gegenüber Fahrgästen 'benehmen' und offensichtlich der Überzeugung sind, eigene Gesetze zu haben und anzuwenden. Und Fahrer und Private-Sicherheitsdienste arbeiten Hand in Hand.
Hier ist (meiner Meinung nach) eine juristische und eine Terrnung im Vorgehen von Fahrern und den privaten Sicherheitsdiensten dringen angeraten. Sonst haben Menschen, wie jene, die hier von Fahrer und Sicherheitsdienst zuschaden gekommenen Fahrgäste niemals eine Chance, den U-Bahnbereich lebend wieder zu verlassen.
Vielleicht rekrutiert die BVG ja ihr Schutzpersonal auch aus dem Knast oder aus dem zwielichtigen Miljö Berlins.
DAS ist doch mal eine Anfrage im Berliner Abgeordnetenhaus wert, finde ich.
Fred Ferington Frost
@Zwiesel Das sehe ich nicht ganz so. Private Sicherheitsdienste handeln bloß als "Besitzdiener", dürfen und sollen also das durchsetzen, was in diesem Fall die BVG als Grundlage für die Benutzung der U-Bahn vom Fahrgast voraussetzt ("Beförderungsbedingungen"). Es gibt auch klare Grenzen, was private Sicherheitsdienstleister dürfen und was sie nicht dürfen. (Gesetzliche Grundlage findet sich im StGB, BGB und der StPO) Das Fahrer und Sicherheitsdienste "Hand in Hand" arbeiten, finde ich als Vorwurf merkwürdig...beide arbeiten ja auch für den gleichen Auftraggeber/Arbeitgeber und sollen dessen Interessen wahrnehmen. Trotzdem stimme ich zu, dass Sicherheitsdienste ihr Personal dringend besser schulen müssen. Wenn jemand kurz vor 10:00 Uhr als "Schwarzfahrer" die Bahn verlassen soll, weil sein Ticket erst um 10:00 Uhr gültig ist, fehlt das Verständnis für kundenfreundliches Verhalten, das unter Kulanz bekannt ist.
Pass immer dabei
Gast
Warum - zum xten Mal gefragt - dürfen Flüchtlinge nicht kontrolliert werden? haben sie einen Sonderstatus? Wenn es Gleichberechtigung geben soll in diesem Land, dürfte auch wohl das recht für alle gelten. Punktum!
Rainer Zufall
Gast
Es wird sich alles aufklären - oder eben nicht. Fahrkartenkontrolleure und ähnliche Mitarbeiter sind nicht unbedingt freundlich, ebenso gibt es auch Polizisten die sich nicht professionell verhalten oder gewaltätig bzw. rassistisch sind. Und auch eine Gruppe von Menschen die gemeinsam unterwegs sind, lässt sich nicht unbedingt gern von nem BVG-Hansel rumkommandiern. Wird also schwer die Wahrheit ans Licht bringen.
kreuzberger007
inzwischen ist ja bekannt, wer sich da auf die gleise gelegt hat. wer den besagten, sehr agressiv auftretenden herrn live im camp erlebt hat, wundert sich über nichts mehr
Indecorous nalsteo
Gast
Geschlagen, gebissen und getreten soll ich 2009 auch einen Sicherheitsmitarbeiter der BVG, nur es gab nie eine Schlägerei. Die greifen sich angetrunkene Personen heraus holen die Polizei und erstatten mit völlig frei erfundenen Geschichten Anzeige. Mit falschen Attesten oder Selbstverletzung wird sich Schmerzensgeld eingeklagt.
ernsthaft
Gast
@ Stefan Mustermann:
"Einführung eines akademischen Studiums, als Voraussetzung, um Polizist werden zu können."
Wozu? Ist ein Akademiker besser geeignet für Polizeiarbeit? Sind sie weniger rassistisch, herablassend oder ähnliches? Wohl kaum.. Wenn ich mir meine ehemaligen Mitstudierenden anschaue, kann ich über den bei ihnen präsenten Rassismus nur den Kopf schütteln. Würde man so manchen von denen als Polizist einstellen, würden sich mir die Haare zu Berge stellen -.- Aber das ist natürlich "rein subjektives" Empfinden einer nicht in Deutschland geborenen Deutschen :D
P.S. Noch mehr Behörden, um bestehende Behörden zu überwachen, weil die ihre Aufgaben scheinbar nicht kennen? Ist nicht Ihr Ernst, oder?
ercan Yildirim
@felix
Es gibt immer noch menschen die den holocaust UNGLAUBWÜRDIG finden.
Ich finde es ganz schoen anmassend und arrogant wenn sich deutsche, oder nichtauslaender um nicht die deutschen zu diskriminieren, hinstellen und glauben, bei einer thematik wie eben rassismus dem sie nicht taeglich ausgesetzt sind glauben zu koennen, oder die unverschaemtheit besitzen glauben zu koennen, sich darueber aeusseen zu muessen was denn nun glaubwuerdig ist und was nicht.
Wahrscheinlich setzen sie sich beim essen auch hin, und fragen sich waehrend sie die wahl zwischen huehnchen und ente haben was denn wohl dem hungernden menschen in afrika besser schmecken wuerde.
Manchmal kann es hilfreicher sein einfach ma zu schweigen und zuzuhoeren.in diesem fall ma den auslaendern
Hochachtungsvoll....
Klaus
Gast
Jawohl, Nichtdeutscher, Befehl wird ausgeführt.
Echt, sie sind vielleicht einer...
Stefan Mustermann
Lösungsvorschläge:
Einführung einer unabhängigen Kommission, um das behördliche Vorgehen (zum Beispiel der Polizei) zu prüfen und laufend zu verbessern oder
Einführung eines Politischen Gremiums (unsere Regierung und unsere Position gemeinsam – so wäre diese Institution politisch unabhängig, ähnlich wie unser Bundesverfassungsgericht). Dieses Gremium soll behördliches Vorgehen (zum Beispiel der Polizei) prüfen und kontrollieren. Zudem könnte dieses Gremium für eine Verkürzung des Gerichtswegs für eine Verfassungsbeschwerde in dringenden und begründeten Fällen helfen
Einführung einer Kennzeichnungspflicht für Polizisten. Durch Anbringung einer Nummer an der Uniform wäre der Datenschutz eines jeden Polizisten gewährleistet. Denn jeder Mensch hat das Recht auf eine wirksame Beschwerde, und wenn Polizisten nicht identifizierbar sein dürfen (warum?), dann ist es kaum möglich, von diesem Recht Gebrauch zu machen.
Einführung eines akademischen Studiums, als Voraussetzung, um Polizist werden zu können.
Stefan Mustermann
Die Kritik an Polizei wird immer lauter.
http://www.taz.de/Kritischer-Polizist-ueber-Hamburg/!130556/
Mehrere Hundert Verletzte in Hamburg, das ist nicht normal. Wären an Stelle von Polizisten bei diesem Demo nur ein Dutzend Dozenten juristischer Fakultäten gewesen, wäre es keinen einzigen Verletzten gegeben. Man hätte mehr miteinander sprechen müssen.
Menschen wurden als Abschaum bezeichnet. Wer das sagte ist seines Berufs nicht würdig.
Angst, Enttäuschung und verlorenes Vertrauen sind in der Bevölkerung deutlich zu spüren:
http://www.taz.de/Neuer-Twitter-Trend/!130349/
http://www.taz.de/Nachdenken-ueber-Polizeigewalt/!126919/
http://www.taz.de/+++-Ticker-1-Mai-+++/!51973/
Und das muss anders sein. Ein Polizist muss als Helfer und ansatzweise als eigener Anwalt wahrgenommen werden.
Als Polizist trifft man täglich Entscheidungen, die einen Menschen und sein Leben maßgeblich beeinflussen können. Deswegen brauchen wir deutlich höhere Eintrittsbarrieren, um diesen Beruf zu erlernen und ausüben zu dürfen.
Noch ein beispielhafter Kritikpunkt: Einige Menschen, die in der Schulzeit „Ballerspiele“ sehr gemocht haben und zweifelhafte Freuende mit zu kurzen Harren hatten, wurden Polizisten. Von Namen, aus Datenschutzzwecken, möchte ich absehen.
HAUPTKRITIK: Einige Polizisten und einige Behörden denken und handeln so, als hätten Sie Weisungsbefugnis über Menschen. Und das ist umgekehrt. Beauftragt durch unsere Politiker, stehen alle Polizisten und alle anderen Behörden im Dienste des Volkes!
Gast
Gast
Angenommen ihre These ist richtig, dann bleibt die Frage warum ist das so? Warum werden nicht normale/ geistig gesunde Menschen Polizisten und diese verhindern dann die Fehltritte der anderen, indem sie gegen die Aussagen? Warum sind Sie nicht Polizist?
Ich kenne übrigens viele Menschen, die in der Schulzeit Ballerspiele sehr gemocht haben und heute keine Polizisten sind. Und was die Frisurandeutung angeht: Willkommen im Land der Stereotypen! Übrigens haben viele Schwarze sehr kurze Haare sind die jetzt auch alle Nazis oder was?
DasNiveau
Gast
4 mal TAZ als Quelle. Ähnlich Aussagekräftig wie Lebensmittelberatung in der kostenlosen Bäcker- bzw Fleischerzeitung.
Zu ihrem beispielhaften Kritikpunkt: Ein Bekannter aus meiner Schulzeiten mit russischem MiHiGru und aus einer Künsterfamilie ist Polizist geworden, was sagt das nun über die Polizei als Gesamtheit aus?
Stefan Mustermann
BVG Leute sagten, dass das Filmen mit Händy ungesetzlich ist… Das selbe machen ihre Kameras der Videoüberwachung. In Bezug auf Rechte eines Bürgers gibt es keinen Unterschied, ob jemand mit einem Händy oder einer Videokamera gefilmt wird. Wenn BVG-Kontroleure sagten, dass das Filmen (mit Handy verboten ist) dann müssen sie der selben Meinung betreffend der Videoüberwachung der BVG sein.
BVG ist kein Privatunternehmen, somit könnte es geprüft werden, inwieweit es legal ist, dass die BVG Kameras aufgestellt hat. Nach dem angloamerikanischen Recht genügt es zu schreiben: „Hier sind Kameras für Ihre Sicherheit etc. (Wenn Sie mitfahren => dann sind Sie damit einverstanden)“ . Nach dem Deutschen Recht bräuchte BVG das ausdrückliche Einverständnis jedes einzelnen Fahrgasts einzuholen, bevor jemand gefilmt wird. Da es wohl noch keiner bis jetzt gerichtlich (bis zur höchsten Instanz, wenn notwendig) dagegen geklagt hat, ist die Filmung zwar noch zulässig, jedoch immer schwebend unwirksam.
Es gibt keinen Einwand gegen den Zweck der Sicherheit. Das ist gut. Jedoch möchte ich behaupten, dass das Filmen, ohne Einverständnis jedes einzelnen Fahrgasts, verfassungsrechtlich unzulässig ist. Denn BVG ist ein staatliches Unternehmen und könnte keinen Fahrgast von der Fahrt ausschließen, sollte dieser mit der Filmung nicht einverstanden sein. Es gibt keine Alternative zu BVG. Nur ein privates Unternehmen könnte vielleicht Fahrgäste von der Fahrt ausschließen, wenn jemand mit der Filmung nicht einverstanden wäre und nur wenn dieses Unternehmen nicht alleiniger Nutzer der Fahrgleise wäre.
Die Verhältnismäßigkeit des Grundsrechtseingriffs wäre zu prüfen
Stefan Mustermann
Darf jemand wegen eines (EVENTUELL) UNGÜLTIGEN Tickets verhaftet und mit Handschellen abgeführt werden? Ist es so üblich? Oder sind die Flüchtlinge die ersten, denen das passierte?
Gast
Gast
Dumme Frage... sie wurden nicht wegen dem ungültigen Ticket verhaftet sonst wäre ja auch nur eine Person mit zur Wache genommen worden. Und ja, ich gehe davon aus wenn Sie sich oder sonst wer so verhält darf er auch einen kurzen Besuch bei der Polizei machen.
Ich finde das absolut richtig und würde mir wünschen, dass sie, zumindest die eine Person die sich vor die Schienen gelegt hat, auch nach §315 StGB wegen schwerem Eingriff in den Bahnverkehr angeklagt werden.
Man kann auch einfach akzeptieren, dass mein kein gültiges Ticket hat und sich dann normal verhalten dann passiert gar nichts. Aber wenn man darüber diskutieren will, sich weigert seine Personalien abzugeben, aus der Bahn zu steigen, dann noch schreit und schimpft, spuckt und tritt ist doch klar, dass ne Situation eskaliert.
verweigern
Gast
@Gast In Deutschland ist bisher dann auch klar, dass mit Erniedrigung und rassistischen Beleidigungen gerechnet werden muss.
DasNiveau
Gast
@Stefan Mustermann Das passiert grundsätzlich jedem der sich durch Gewalt einer einer Fahrscheinkontrolle entziehen möchte. Oder besser gesagt dem ungenehmen Nachspiel des ohne gültigen Tickets fahrens.
Stefan Mustermann
Ticketentwertung durch Abstempelung erfolgt ZEITVERSETZT um etwa 10 Minuten NACH VORN. Stempelt man den Ticket zum Beispiel um 09.50 Uhr ab, so erscheint jedoch die Zeit 10.00 Uhr. Nicht jeder weiß das und nicht jeder würde daraus die zeitliche Gültigkeit eines Tickets ableiten können. Denn auf den Tickets der BVG ist folgende Aufschrift aufgedruckt: „Bitte hier entwerten“. Es gibt keinen Hinweis auf eine zeitliche Verschiebung der Gültigkeit.
Viele Menschen steigen unmittelbar nach der Abstempelung des Tickets in die Bahn ein, ohne auf die dort erschienene Zeit zu achten. Man geht davon aus, dass direkt nach der Abstempelung der Ticket gültig wird.
Und da es kurz vor 10 wahr, könnte dargelegter Tatbestand ein Streitpunkt (50/50) in einem möglichen Gericht sein. Dann könnte die Festnahme vielleicht als unbegründet qualifiziert werden.
Wenn die zeitversetzte Gültigkeit von BVG eine Absicht ist, dann muss auf die Versetzung auf den Tickets hingewiesen werden. In den Bussen gibt es keine Zeitversetzung bei der Ticketentwertung bzw. Abstempelung und das ist verwirrend.
Gast
Gast
Ich glaube Sie haben es nicht gerallt, es war ne Umweltkarte die ab 10,00 Uhr gültig ist. Auf meiner Stammstrecke U1 wurde ich schon öfters kurz nach dem abstempeln kontrolliert, hatte noch nie Probleme. Ein wenig viel Verschwörungstheorie von ihrer Seite.
Und fassen Sie sich mal kürzer, es müssen nicht immer zig Einträge sein
DasNiveau
Gast
@Stefan Mustermann Es gibt da verschiedene Systeme. Die CVAG in Chemnitz z.B. stempelt Minutengenau. Das wissen jedenfalls die BVG Mitarbeiter besser als Aussenstehende.
Stefan Mustermann
Sollten BVG Kontrolleure handgreiflich geworden sein, dann war das ungesetzlich. Die Ungültigkeit eines Fahrtickets gibt kein Recht den Kontrolleuren, jemanden festzuhalten oder raus zu zerren. Lediglich darf ein Fahrgast zum freiwilligen Rausgehen mündlich gebeten werden oder die Polizei kann gerufen werden. Auch eine bloße Berührung ist eine Straftat, wenn sie gegen den Willen des Betroffenen stattfand.
Sollte zur Abwehr der körperlichen Einwirkung durch Kontrolleure, jemand von denen gebissen oder geschlagen worden sein, dann wäre dies als SELBSTVERTEIDIGUNG zu werten.
Die betroffenen Flüchtlinge sollten einen Anwalt konsultieren.
gast
Gast
Bei der bewertung all dieser situationen die sich in zusammenhang mit den geflüchteten in berlin abspielen ist zu beachten, dass diese nach der regelmaessigen anfangstraumatisierung durch folter und krieg im ursprungsland, weitere eindrücke durch die flucht erhielten. angekommen in deutschland kommt es neben der oft wuerdelosen behandlung seitens der migrationsbehoerden auch immer wieder zu widerrechtlichem verhalten seitens der polizei. hinzu kommt die seit monaten gespannte situation durch unklare asyl/aufenthalts- und wohnsituation.
da wohl keiner der kommentatorinnen diesen psychischen hintergrund hat, fehl wohlauch grds. die nachvollziehbarkeit des handelns. Es handelt sich jeweils um menschenin ausnahmesiatuationen wie sie wohl niemand sich wuenscht. Möge sich das alles legen.
Carolin
Gast
Zu Foto-/Filmaufnahmen:
In und auf Anlagen der BVG hat diese das Hausrecht. Aufgrund dieses Hausrechtes sind dort Foto-/Filmaufnahmen nicht gestattet.
Zur Rassismuskeule: Nach meinem Erfahrungen mit den Bewohnern des Oranienplatzes sind diese schon bei kritischen Äußerungen sehr schnell dabei, mit der Rassismuskeule zu wedeln. Deshalb verwundert mich dieser Vorwurf an dieser Stelle nicht.
Eimer über dem Kopf: Falls sich Festgenommene mit Spukattacken gegen erkennungsdienstliche Maßnahmen wie Abnahme von Fingerabdrücken wehren, ist das Aufsetzen z.B. eines leeren Papierkorbes ein wirkungsvolles Mittel.
gut zu wissen
Gast
@ peterp "Wie sieht den ein legitimes Mittel einer zivilen Verhaftung aus, wenn der Festzunehmende weggehen will?"
siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Festnahme#Jedermann-Festnahme_2
Wer sich dafür interessiert als Zeuge aktiv zu werden oder zu intervenieren könnte obige Information vermutlich brauchen.
ich
Gast
@gut zu wissen guck lieber mal in 127 abs. 1 stpo. da ist dann die festnahme durch jedermann beschrieben. kommt da eher hin. oder schau nach selbsthilfe im bgb. danach können sie auch festhalten. bevor man die leute bei ihrer arbeit behindert.
Klaus
Gast
@gut zu wissen Im Artikel steht aber das die Festnahme durch die Polizei erfolgte, daher ist es auch egal ob die Jedermann-Festnahme durch die BVG rechtens gewesen wäre.
was wäre das dann gewesen?
Gast
@Klaus "hätten BVG-Mitarbeiter versucht, diese mit Gewalt aus der U-Bahn zu zerren"
bvg mitarbeiter verhalten sich immer freundlich oder korrekt?!
Gast
Das Video anschauen! Offenbar verhindern hier mindestens eine Person in Zivil und eine Person mit BVG Uniform das weiter gefilmt wird. Respekt vor der Person, die gefilmt hat. Das ist die angemessene Reaktion auf das was in dem Video zu sehen ist. Gibt es nur einen Video von dem Geschehen das einen großen Bereich des Bahnhofs eingenommen hat? Ich bin sehr interessiert mehr über die Aussagen der vielen Zeugen zu erfahren. Gibt es eine Stelle, wo sich Zeugen des Vorfalls melden können?
Gast
Gast
Sind sie auch dafür, dass ein Video wie sie verhaftet (sagen wir mal berechtigt) werden ins Internet gestellt wird und alle wirklich alle Menschen können sehen wie sie verhatet werden?
Die BVG Mitarbeiter setzen sich auch dafür ein, dass die Rechte der Verhafteten nicht verletzt werden.
Felix Leiter
Die Darstellung finde ich unglaubwürdig. Die BVG Mitarbeiter werden nicht die ganze Gruppe aus dem Zug gebeten haben. Die hatten ja scheinbar alle ein Ticket. Was nervt ist auch die Rassistenkeule. Was können wir denn noch glauben?
Heinar
Gast
Schlimmer als das Verhalten von egal wem find' ich hier die deutsche Korrektheit, weil der Fahrschein erst ab 10 Uhr galt, es aber erst kurz vor 10 war. Seit Jahren versuche ich so was mit meinem Fahrausweis zu provozieren, bisher hat's aber noch nie geklappt.
JDeckart
Gast
@DMTIME
Sie dürfen also Gewalt anwenden und Persönlichkeitsrechte verletzen, andere aber nicht?
Gesunder Menschenverstand
Bissigkeit ist ok?
Darüber wird kein Wort verloren. Bei einem Schulkind fände ich beissen als Form der Auseinandersetzung unangemessen. Bei Erwachsenen geht das plötzlich?
Oder müssen das die gebissenen Polizisten als interkulturelle Bereicherung verbuchen?
Hans
Gast
@Gesunder Menschenverstand Die Bissattacke wird im Artikel nicht gewertet. Es ist auch nicht Sache der taz, dies zu werten. Die Frage ist zu stellen, ob die Bissattacke stattfand oder nicht.
SunTze
Gast
Also jetzt mal ehrlich : So viel Englisch spricht kein Berliner Polizist.
Was war denn das Problem? Die Aufforderung doch bitte ein gültiges Ticket zu lösen war schon Rassismus? Aha, ja wenn das so ist.....
Da ich Interna der BVG ein wenig kenne kann ich eins bestätigen: Bei Rassismus bekommt KEIN Mitarbeiter der BVG jeglichen Rückhalt. Da ist der Rauswurf schneller gefertigt als die rassistische Äußerung aus dem Mund des Täters kam.
@DMTIME
Und du siehst dich also als Freizeit-Che-Guevara der alle befreit, sogar die die von Dir garnicht befreit werden wollen! MAch weiter so! Toi toi toi!
hans
Gast
hier ein video davon
http://www.youtube.com/watch?v=KaObuFQbQJM
Na sowas
Gast
Die Opferrolle hat sie verinnerlicht. Ausgerechnet die lasche Berliner Polizei soll mal energisch geworden sein?
Hans
Gast
Das berühmteste Beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=ZDEi5_cSWA0
es gibt genug anderen, nachgewiesene Fälle von unrechtmäßiger Gewalt der polizei gegenüber Bürgern.
DMTime
Gast
Wundert mich gar nicht. Sehe immer wieder auf der Linie der U8 Auseinandersetzungen die durch Konrolleure der BVG angefangen werden und damit Enden das Menschen auf den Boden gedrückt werden ( zu zweit ), von hinten zurückgerissen werden und in Polizeimanier von vorne und von hinten am gehen gehindert werden oder von dreien bedrängt und am gehen gehindert und angebrüllt werden. Darauf angesprochen bekommt man als Antwort: Sie dürften das ! Aha ! Freiheitsberaubung, Nötigung, Körperverletzung sind kein legitimes Mittel einer Zivilen Verhaftung. Ich persönlich stelle mich mittlerweile dazu, brülle die BVGler an, filme sie dabei und versuche sie zu verunsichern-klappt ganz gut-allerdings nur mit güligen Ticket!
PeterP
Gast
@DMTime Wie sieht den ein legitimes Mittel Mittel einer zivilen Verhaftung aus, wenn der Festzunehmende weggehen will? Und sich bei einem einfachen Festhalten am Arm losreißen will? Kommen Sie, Butter bei die Fische...
gast
Gast
@DMTime Die dürfen das nicht und ich fahre auch oft in Berlin mit der U-Bahn und habe solche von ihnen beschriebenen Situationen noch nicht gesehen.
Kimme
Gast
Ich weiß nicht warum, aber meine Erfahrungen mit den BVG-Mitarbeiter in der Linie 8 unterscheiden sich gänzlich von den Ihren.
Da die Kontrolleure i.d.R. in Gruppen von maximal 2-3 Leuten unterwegs sind, sind diese meiner Erfahrung nach eher vorsichtig, vor allen Dingen in Neukölln und Kreuzberg.
"Ich persönlich stelle mich mittlerweile dazu, brülle die BVGler an, filme sie dabei und versuche sie zu verunsichern-klappt ganz gut-allerdings nur mit güligen Ticket!" Dann vermute ich, dass Sie zu den Eskalationen anstacheln und diese auslösen.
Wenn man ruhig bleibt und mit den Leuten redet, ist solch eine Kontrolle sehr schnell und friedlich vorbei. Wenn man die Kooperation verweigert, brüllt und schubst, dann kann sowas bei rauskommen. Wen wunderts.
kreuzberger007
@Kimme sehe ich genauso wie sie. ich bin monatelang täglich in der u8 zusammen mit einem farbigen kollegen zur arbeit gefahren. rassistische übergriffe oder ahnliches hatten wir bei kontrollen nie erlebt. ok. wir hatten auch immer eine gültige monatskarte.