Google Queer: Google gibt sich politisch

Schillernde Farben zieren die Seite von Google. Der Konzern hat sein Logo in Regenbogenfarben eingetaucht – als Protest gegen Homophobie in Russland.

Die Suche nach „Regenbogen“ erzielt 2.570.000 Treffer. Bild: Screenshot www.google.de

BERLIN taz | Der Internetkonzern Google macht mit einer bunten Veränderung auf sich aufmerksam. Pünktlich zum Start der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi präsentiert sich die Suchmaschine auf ihrer Startseite in Regenbogenfarben. Mit dem Symbol aus der Queer-Szene protestiert Google gegen Diskriminierung homosexueller Menschen in Russland. Darunter ist ein Zitat aus der Olympischen Charta zu lesen.

„Die Ausübung von Sport ist ein Menschenrecht. Im Sinne des olympischen Gedankens muss jeder Mensch die Möglichkeit zur Ausübung von Sport ohne Diskriminierung jeglicher Art haben. Dies erfordert gegenseitiges Verstehen im Geist von Freundschaft, Solidarität und Fairplay.“

Die „Doodle“ genannten graphischen Spielereien werden von Google eingesetzt, um auf bestimmte Feiertage, Geburtstage und andere Ereignisse hinzuweisen. Angefangen hat das Ganze 1998 mit dem Burning Man, den die Google-Gründer Larry und Sergey in ihr Logo einbauten, um auf ihre Teilnahme am Burning Man Festival aufmerksam zu machen.

Das Regenbogen-Doodle ist auch für russische Nutzer sichtbar. Google gibt damit ein bewusstes politisches Statement ab. „Diversität und Inklusion ist im Unternehmen gelebte Kultur“, so ein Sprecher des Konzerns. Aussehen oder sexuelle Orientierung spielen keine Rolle.

Generell ist Google jedoch nicht für eine kritische Position gegenüber Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen bekannt. Der Konzern ist unter anderem wegen der Verwicklung in die NSA-Affäre und der engen Zusammenarbeit mit der chinesischen Regierung in die Kritik geraten. Das Google sich jetzt gegen Diskriminierung positioniert hat, ist zu begrüßen. Folgen für die Situation der Menschen in Putins Russland wird es wohl nicht haben.

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