Haftantritt von Uli Hoeneß: Sein Zweikampf

Uli Hoeneß ist eingefahren. Am Montag hat der wegen Steuerhinterziehung verurteilte ehemalige Präsident des FC Bayern München seine Strafe angetreten.

JVA Landsberg: Alle Kameras richten sich auf die Gefängnispforte. Bild: reuters

BERLIN taz | Es ist so weit. Die Karawane der Journalisten kann umsiedeln: Uli Hoeneß residiert nicht mehr auf seiner Residenz in Bad Wiessee, sondern ist seit gestern bei der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech gemeldet. Dort muss er wegen Steuerhinterziehung eine dreieinhalbjährige Haft absitzen.

Die Umtopfung des einstigen Bayern-Moguls und spielsüchtigen Börsenspekulanten ist weitgehend unbemerkt vonstatten gegangen. So ist die Meldung seiner Anwälte erst an die Nachrichtenagenturen gegangen, als Uli Hoeneß bereits mit eingecheckt war. Gesehen wurde lediglich eine „silberne“ Limousine – vermutlich von einer der Bayern-Sponsorenfirmen – die am Montag zur Mittagsstunde „durch den Seiteneingang“ gefahren ist.

Die offizielle Sprachregelung lautet übrigens immer noch, dass Hoeneß Steuern in Höhe von 28,5 Millionen Euro hinterzogen hat. Die waren durch komplizierte Transaktionen von Aktien via Schweizer Bankkonto angefallen. Welche Summen Hoeneß tatsächlich im Laufe der Zeit aus zweiter Hand erhalten und anschließend verzockt und/oder wiedergewonnen hat, lässt sich vermutlich nicht mehr zur Gänze nachvollziehen.

Jetzt kann die Karawane der Journalisten beruhigt vor dem Landsberger Gefängnis campieren. Der ehemalige Manager und Präsident des FC Bayern München wird mindestens zwei Jahre und vier Monate dort zu Gast sein. Bei guter Führung, heißt das. Erst dann könnte die Strafe auf dieses Maß reduziert werden. Von einem Fluchtversuch ist vor dem nächsten Champions-League-Endspiel mit Beteilung der „Roten“ jedenfalls nicht auszugehen.

Berühmt wurde das Gefängnis durch die Haftstrafe für den Gelegenheitsmaler, Schriftsteller und Putschisten Adolf Hitler, die dieser dort in den zwanziger Jahren absitzen musste.

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