25 Jahre „Der rechte Rand“: „Nazi-Spitzel“ zum Jubiläum

Seit 25 Jahren recherchiert „Der rechte Rand“ dort, wo andere nicht hinschauen: am rechten Rand des politischen Spektrums. Das ist notwendig, aber nicht ungefährlich.

„Der rechte Rand“-Cover Nummer 141: „Braune Studenten“. Bild: „Der rechte Rand“

Wer über die Rechten und ihre Netzwerke informiert sein will, kommt an dieser Zeitschrift nicht vorbei: Der rechte Rand – Magazin von und für AntifaschistInnen. Seit 25 Jahren sammelt die Redaktion in Hannover Informationen über das rechte Milieu. Damals, 1989, feierten die „Republikaner“ (REP) Wahlerfolge – in der Europawahl fuhren sie bundesweit mehr als sieben Prozent ein.

Erstmals seit Jahrzehnten saß eine Partei rechts der CDU oberhalb eines Kommunalparlaments. Und obwohl die REP heute nicht mehr relevant sind: die Rechten blieben. Und Der rechte Rand beobachtete weiter die Szene, ihre Netzwerke, die intellektuellen Rechten und ihre Querverbindungen, recherchierte zu Labels und Bands der Szene, berichtete von Tagungen und Neonazi-Aufmärschen.

Dass das Zusammentragen der Informationen an Dringlichkeit nicht verloren hat, zeigen die Skandale und Pannen bei den Ermittlungen zur Terrororganisation NSU. Der rechte Rand nennt alle zwei Monate Akteure und Organisationen, er zeigt, wer in der rechten Szene was tut; eine Aufgabe, die nicht ungefährlich ist – und eigentlich Sache des Staates wäre. Das Magazin füllt so eine klaffende Lücke in der Öffentlichkeit, denn gerne wird über die bis ins liberale Spektrum reichenden Netzwerke der Rechten hinweggesehen.

1998 stand Der rechte Rand im Verfassungsschutzbericht. Dennoch erhielt die Zeitschrift 2001 den durch das von der Bundesregierung ins Leben gerufenen „Bündnis für Demokratie und Tolerenz“ vergebenen Toleranzpreis. Am Montag erscheint die 150. Ausgabe des Rechten Rand. Ihr Titel: „Nazi-Spitzel“. Auf 72 statt der sonst üblichen 36 Seiten stehen Porträts von V-Leuten in der rechten Szene – auch so ein unbequemes Thema.

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