DAS ENTSCHEIDENDE DETAIL
: Laser ist auch öde

GAMES Pfeil und Bogen sollen alten Spielreihen neues Leben einhauchen. Ein vergeblicher Versuch der Spielehersteller, denn innovativ ist daran nichts

Videospiele haben Pfeil und BOGEN für sich wiederentdeckt. Das beweisen gleich vier der großen Actionhits im letzten halben Jahr.

Jüngste Schützin ist der wahrgewordene Teenagertraum Lara Croft. Seit drei Wochen kämpft die sich nun schon im neuen Tomb Raider stöhnend durch die Wildnis. Die zwei Pistolen hat sie gegen den Klassiker der Schusswaffen eingetauscht. Davor: „Crysis 3“, „Far Cry 3“, „Assassin’s Creed 3“. In allen ist der lautlose Bogen eine der Hauptwaffen.

Leises Spielen, neuer Trend? Eher nicht. Die Titel bleiben sich und ihrem actionreichen Gameplay treu. Besonders in Tomb Raider geht es mitunter richtig zur Sache. Der Bogen ist eher der Versuch, den betagten Spielreihen etwas neues Leben einzuhauchen. Pfeil und Bogen sind Sinnbild für die Großen der Branche, die sich nach Innovation und neuen Titeln sehnt. Seit Jahren kommen nur noch Fortsetzungen erfolgreicher Spiele auf den Markt. Neue Waffen müssen ausreichen, um die Spielerschaft ruhigzustellen. Pistolen, Sturmgewehre und Schrotflinten werden auf Dauer aber auch langweilig. Es hilft nur der Blick zurück, denn die Zukunft bietet mit Lasern auch nichts Neues mehr. Einfacher ist es, sich an Altem zu orientieren und dies neu zu verpacken. Alt trifft dabei doppelt zu. Denn Bögen sind auch in Videospielen nicht neu. Die gab’s schon vor über 25 Jahren in „The Legend of Zelda“.

DANIEL BLUM