17-jähriger Multimillionär

Der Internetkonzern Yahoo hat einen neuen Mitarbeiter: den gerade einmal 17-jährigen Briten Nick D’Aloisio. Reich ist er noch dazu. Denn der in Wimbledon lebende Schüler hat eine iPhone-App entwickelt und diese nun für viel Geld an den US-amerikanischen Internetkonzern verkauft. Der Tech-Blog „All Things D“ bezifferte den Kaufpreis auf knapp 30 Millionen Dollar (rund 23 Millionen Euro). Weder Yahoo noch D’Aloisio bestätigten jedoch die Summe.

Die Anwendung für Smartphones und Tablet-Computer mit dem Namen „Summly“ fasst Nachrichtentexte aus dem Internet in maximal 400 Zeichen lange Übersichtstexte zusammen. Die App durchsucht Artikel nach bestimmten Kriterien, sodass NutzerInnen in kurzer Zeit abschätzen können, ob sie der Text interessiert. „Summly“ wird demnächst in Yahoo-Produkte integriert, im Internet ist sie nun nicht mehr erhältlich.

Besonders Smartphone-NutzerInnen wollen sich unterwegs schnell über viele Themen informieren – lange Artikel werden nur selten gelesen.

Nick D’Aloisio war gerade einmal 15 Jahre alt, als er eine erste Version von „Summly“ entwickelte. Auf die Idee kam der Schüler, als er auf Prüfungen lernte und sich bessere Zusammenfassungen von Texten im Netz wünschte. Das nötige Geld für die Entwicklung bekam er von großen InvestorInnen, die auf den jungen Programmierer aufmerksam wurden. So etwa von Li Ka-shing, einem Milliardär aus Hongkong, von Schauspieler Ashton Kutcher oder von der Künstlerin Yoko Ono.

Obwohl Nick D’Aloisios Eltern keine besonderen Technikkenntnisse haben, brachte sich ihr Sohn mit 12 Jahren das Programmieren selbst bei. Knapp anderthalb Jahre Schule hat er jetzt noch vor sich und wird künftig neben dem Pauken auf die Abschlussprüfungen im Londoner Yahoo-Büro mitarbeiten. Danach möchte er studieren. Am liebsten Philosophie.

Was er mit dem vielen Geld machen will, weiß er auch schon: Einen neuen Computer und Turnschuhe will er haben. Ein Großteil der Summe wird in einen Treuhandfonds fließen, den seine Eltern verwalten. Für neue Turnschuhe sollte es dennoch reichen. MICHAELA ZISCHEK