Uni-Protest vertagt

Der FU-Präsident bezieht Stellung zu den studentischen Forderungen. Studis diskutieren über neue Aktionen

Der Protest der Studierenden an der Freien Universität (FU) ruht über Weihnachten. Auf ihrer Vollversammlung gestern Mittag suchten rund 350 Studis vielmehr nach Perspektiven, wie sie im kommenden Jahr ihren Widerstand gegen die ihrer Meinung nach schlechten Studienbedingungen fortsetzen können. Sie übten auch Kritik an der Reaktion des FU-Präsidenten Dieter Lenzen auf ihre Forderungen.

Der Präsident hatte am Dienstag auf der Homepage der FU einen fünfseitigen Brief veröffentlicht, in dem er auf einige Kernpunkte der Studierendenresolution von vergangener Woche eingeht. Der geforderte Masterzugang für jeden Bachelorabsolventen ist laut Lenzen „völlig unrealistisch“. Auch der Wegfall jeglicher Zulassungsbeschränkungen sei „leider nicht realistisch“. Und die Abschaffung der Verwaltungssoftware Campus-Management lehnt der FU-Präsident ab. Die Software automatisiert unter anderem die Vergabe von Scheinen.

Diese Aussagen stellten die Studierenden nicht zufrieden. „Wir wollen Antworten und keine Ausreden“, sagte Gerrit Horak auf der Vollversammlung. Wie der Geist des Protests aber ins neue Jahr hinübergerettet werden soll, wusste niemand. Viele Studierende forderten eine bessere Vernetzung der Hochschulen in Berlin. Im Januar soll eine weitere Vollversammlung stattfinden. HEIKE SCHMIDT