TANZTHEATER
: Erste Sahne, keine zweite Klasse

So viel Tanz war lange nicht. Gerade verschönerte das Theater Bremen das Osterwochenende mit einer Werkschau der regelmäßig am Hause arbeitenden Choreographen und Künstler, Anfang Mai findet in der Schwankhalle eine neue Ausgabe von „Dancing Roads“ statt (mit spanischem Schwerpunkt) – und seit Dienstag finden in Oldenburg die 11. Internationalen Tanztage statt. Bis zum 20. April sind an den verschiedenen Spielstätten des Staatstheaters Compagnien aus 34 Ländern zu sehen – „erste Sahne, kein zweitklassiges Festival“, würdigt das Magazin Tanz das Programm und dessen Kurator Honne Dohrmann. An diesem Programm lässt sich auch die Vielfalt des zeitgenössischen Tanzes ablesen: „Betrügen“ von Gintersdorfer/Klaßen handelt von ivorischen Tänzern, die sich in Paris ganz neu erfinden, Panaibra Gabriel Canda aus Mosambik dekonstruiert Afrikabilder, der Slowene Iztok Kovac und sein Ensemble EnKnap verzichten in „Ottetto“ (Foto) zu Stravinskys Oktett völlig auf jede Erzählung, „Baader“ von Christoph Winkler nähert sich der Polit-Ikone tänzerisch. Honne Dohrmann holt übrigens nicht nur internationales Tanztheater ans Staatstheater, sondern bringt den Tanz auch in die Stadt hinein: Ein „Dance Walk“ führt durch Oldenburg und begegnet dem modernen Tanz an allen Ecken. Parties und Workshops vervollständigen das ohnehin schon höchst ansehnliche Programm.  ASL

■ Oldenburg: bis Sa, 20. 4., Staatstheater Oldenburg, www.staatstheater.de