ReiseNotizen

Thailand

Wer sich auf Thailands größter Insel auf Spurensuche nach den Folgen der Tsunami-Fluten begibt, wird nicht auf Ruinen stoßen, sondern auf eine Vielzahl neuer Hotels, Restaurants und Unterhaltungsbetriebe. Diese symbolisieren nur teilweise den geglückten Wiederaufbau Phukets, weil sie oft schon vor der Naturkatastrophe geplant worden waren. Zu den spektakulärsten Neuheiten zählt das „Bavarian Octoberfest“ in Patong, ein gigantisches Bierzelt mit 2.300 Plätzen und authentischem Bayern-Ambiente. In dem rustikalen Bierzelt gibt es nicht nur Humpen und Haxen oder Blasmusik und Bedienungen in Trachtenkleidung, sondern auch urtypisches Mobiliar, das gebraucht bzw. original abgewetzt aus Deutschland importiert wurde. An einem Berg am Kata-Beach indes hat mit dem „Jazztaurant“ ein Livemusik-Schuppen eröffnet, der die „Perle des Südens“ allein schon von seinem avantgardistischen Design und Musikangebot in ganz neuen Dimension erstrahlen lässt.

Tsunami-Mahnmal

Genau ein Jahr nach dem Tsunami wird am 26. Dezember der Grundstein zur größten kulturellen Sehenswürdigkeit von Khao Lak gelegt – von der allerdings noch niemand weiß, wie sie aussehen wird. Denn der Bau des imposanten Tsunami-Mahnmals beginnt erst, wenn im Mai 2006 die letzte Entscheidung über die Gestaltung gefallen ist. Dafür hatten sich nach einer internationalen Ausschreibung 679 Bewerber aus 49 Ländern (37 aus Deutschland) gemeldet. Fest steht nur, dass auch das Marine-Polizeiboot 813 zu dieser Gedenkstätte gehören wird: Es war von den Flutwellen rund zwei Kilometer ins Landesinnere gespült und dort – schon heute ein wichtiger Anlaufpunkt für Touristen – als stummer Zeitzeuge belassen worden. Denn in den unendlichen, vor allem von Deutschen entdeckten Strandwelten von Khao Lak hatten die Naturgewalten mit ihrer ganzen Vernichtungskraft zugeschlagen: Über 4.200 Todesopfer, davon mehr als die Hälfte Ausländer, hatte es offiziell gegeben, während 90 Prozent der Hotels und ganze Dörfer nur als Ruinen oder Fundamente zurückgeblieben waren. Trotzdem urlauben hier heute schon wieder die ersten Ausländer. Immerhin locken im Hinterland mehrere Nationalparks mit intakter Natur, wo erlebnisreiches Elefanten-Trekking und feuchtfröhliche Bambusfloßfahrten schlimme Tsunami-Erinnerungen verdrängen können. VK