DENKMALPFLEGE VOR PARADIGMENWECHSEL
: Kellerfundamente des alten Stadtschlosses sollen bleiben

Es sah aus wie ein Streit, aber am Ende waren sich alle einig: Die ausgegrabenen Fundamente im Kellergeschoss des 1951 gesprengten Stadtschlosses sollen in den Neubau des Humboldt-Forums integriert werden. Das erklärten am Donnerstag sowohl Landesarchäologe Matthias Wemhoff, Senatsbaudirektorin Regula Lüscher als auch Manfred Rettig von der „Stiftung Berliner Stadtschloss-Humboldt-Forum“, der Bauherrin der Schlosskopie.

Unmut seitens der Denkmalpfleger hatte es gegeben, weil im Finanzrahmen der Stiftung nur eine Million Euro für die Bodendenkmalpflege vorgesehen war. „Wenn es gelingt, die Keller in die Nutzung zu integrieren, ist das ein Teil der Gesamtfinanzierung“, beruhigte Rettich. Die Kosten des Neubaus nach dem Entwurf von Franco Stella sind auf 552 Millionen Euro begrenzt.

Wie wichtig die Sicherung der Kellerreste ist, betonte Wemhoff bei einem Rundgang über die Ausgrabungsstelle. Zu sehen sind nicht nur die Fundamente des Eosanderportals und der Kuppel, sondern auch die Sprenglöcher. „Gerade wenn man ein Schloss wiederaufbaut, muss man das, was davon übrig ist, bewahren und zugänglich machen“, so Wemhoff. wera