Solarworld will Bosch-Fabrik

PHOTOVOLTAIK Die angeschlagene Firma ist an Produktionsstätte in Arnstadt interessiert – für lau

DÜSSELDORF rtr/taz | Die ums Überleben kämpfende Photovoltaikfirma Solarworld will die Solarzellenfertigung des Autozuliefererunternehmens Bosch übernehmen. „Wir sind an Teilen der Produktion in Arnstadt interessiert“, sagte Solarworld-Chef Frank Asbeck am Freitag. Er habe sein Interesse schriftlich an Bosch-Chef Volkmar Denner übermittelt. Geld will Asbeck für die Übernahme aber nicht in die Hand nehmen. „Warum sollen wir etwas finanzieren, das Bosch schließen will?“

Asbeck: „Wir finden es schade, wenn mit deutschen Fördergeldern entwickelte Technologie von hier verschwinden würde.“ Es müsse verhindert werden, dass die Patente nach China gehen. Notfalls solle Bosch – wie es Schott nach der Aufgabe seines Solargeschäftes getan hatte – die entsprechenden Patente an das Fraunhofer-Institut vergeben.

Solarworld, einst das Aushängeschild der Sonnenstrombranche in Deutschland, steckt tief in der Krise und verhandelt seit Monaten mit Banken und Gläubigern über einen Ausweg. Erst am Mittwoch hatte die Firma bekannt gegeben, dass im vergangenen Jahr voraussichtlich ein Verlust von 520 bis 550 Millionen Euro eingefahren worden sei.