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: Italiener in Lebensgefahr

Entführer im Jemen schlagen härtere Töne an und drohen mit Tötung ihrer fünf Geiseln. Armee im Einsatz

SANAA dpa/rtr ■ Die Entführer von fünf ItalienerInnen in Jemen haben gestern gedroht, ihre Geiseln zu töten, sollte das Militär eine Befreiungsaktion starten. Die zwei Männer und drei Frauen waren Sonntag in der ostjemenitischen Provinz Marib von Mitgliedern des Al-Saidi-Stammes entführt worden. Zunächst hatten die Geiselnehmer die Frauen freigelassen. Die wollten aber die Männer der Gruppe nicht im Stich lassen und kehrten zurück. Die Entführer wollen acht wegen Blutrache inhaftierte Angehörige freipressen. Erst Silvester waren der deutsche Ex-Staatssekretär Jürgen Chrobog und seine Familie nach dreitägiger Geiselhaft im Jemen freigelassen worden.

Ministerpräsident Abdul Kader Badschammal lehnte Verhandlungen bei der zweiten Entführung binnen fünf Tagen ab und kündigte eine härtere Gangart an. Weitere Truppen seien in die Sirwah-Berge entsandt worden. Die Truppen hatten die beiden wichtigsten Zugänge zur Region abgeriegelt. Mitglieder des Al-Saidi-Stammes, die mit den Entführern in Kontakt standen, erklärten, solche Schritte gefährdeten das Leben der Geiseln. Die jemenitische Regierung schaltete einen erfahrenen Vermittler ein. Brigadegeneral Ali Mohammed Salah habe sich in früheren Geiselnahmen als Unterhändler bewährt, hieß es.

Die Entführten seien in guter Verfassung, sagte Italiens Botschafter in Sanaa, Mario Boffo. „Sie sind gesund und werden würdig behandelt.“ Er sei in ständigem Kontakt mit dem jemenitischen Innenminister, der sich mit dem gesamten Sicherheitsapparat für die baldige Freilassung der Geiseln einsetze, betonte Boffo.

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