Mullaittivu ist sicher

Partnerprojekte nordrhein-westfälischer Städte mit Sri Lanka sind von aufflammenden Kämpfen nicht gefährdet

DÜSSELDORF taz ■ Die Tsunami-Wiederaufbauhilfe in Sri Lanka ist trotz der Unruhen in dem südasiatischen Land nicht akut gefährdet. „Die Problemregionen liegen eher im Norden“, sagte Susanne Scholaen von der NRW-Servicestelle in Düsseldorf gestern. „Wir haben den Kommunen geraten, ihre Projekte nicht in Krisenregionen zu legen.“

Deutsche Entwicklungsorganisationen hatten in der vergangenen Woche ihre Mitarbeiter aus Tamilengebieten in Sri Lanka abgezogen, nachdem sich dort die Sicherheitslage drastisch verschlechtert hatte. „Die Situation ist angespannt wie seit langem nicht mehr“, berichtete der Regionalkoordinator der Welthungerhilfe, Heinz Seidler. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den tamilischen Rebellen und Regierungstruppen seien allein im Dezember 80 Menschen getötet worden.

Im Norden Sri Lankas, in Mullaittivu, liegt auch das Partnerprojekt der Stadt Bielefeld. Doch nach Angaben der Servicestelle ist die Region nicht umkämpft. Der Ort sei gewählt worden, nachdem die deutsche Botschaft von einer anderen, weiter nördlich gelegenen Gemeinde, abgeraten hatte. Im Dorf Silavatai im Distrikt Mullaittivu hat Bielefeld gemeinsam mit der Welthungerhilfe, dem Deutschen Roten Kreuz und der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit im vergangenen Jahr eine Schule und 25 Häuser wiederaufgebaut.

Nach der Flutkatastrophe vom 26. Dezember 2004 hatte die NRW-Servicestelle 194 Hilfsaktionen vermittelt. Zahlreiche Kommunen, darunter Bielefeld, Bochum, Köln und Dortmund, haben die Patenschaft für Aufbauprojekte in Sri Lanka übernommen. „Die Mehrzahl der Gelder aus Nordrhein-Westfalen ist nach Sri Lanka geflossen“, sagt Scholaen. Insgesamt seien mehr als 1,5 Millionen Euro Spenden zusammengekommen. SES