TAZ-INTERN ZUM NSU-PROZESS
: Radio Lora und „Evrensel“ helfen der taz

Die taz wird aus erster Hand vom NSU-Prozess in München berichten. Sie kooperiert mit dem freien Radio Lora München und der türkischen Zeitung Evrensel.

Beide Medien haben – anders als die taz – beim Losverfahren einen festen Platz bekommen und sich bereit erklärt, der taz regelmäßig ihre Platzkarte zu überlassen. Die taz wird beide im Gegenzug mit ihrem Expertenwissen unterstützen und ihnen bei Bedarf Texte zur Verfügung stellen. „Wir danken der Zeitung Evrensel und Radio Lora München vielmals für ihre Solidarität und freuen uns auf die Zusammenarbeit“, sagt taz-Chefredakteurin Ines Pohl.

Radio Lora München ist ein aus verschiedenen Initiativen entstandenes Bürgerradio, das seit 1993 auf der UKW-Frequenz 92,4 sendet. Schwerpunkte des Senders sind „Soziales, Ökologie, Lokales, Eine Welt und multikulturelles Miteinander“. Der Sender wird der taz in jeder zweiten Prozesswoche seinen Platz überlassen. „Wir freuen uns sehr, dass die taz mit uns kooperiert, weil die Zeitung mit ihrer Berichterstattung immer wieder auch einer kritischen Gegenöffentlichkeit sowie den sozialen Bewegungen Gehör verschafft“, sagte Programmkoordinator Dietmar Freitsmiedl.

Evrensel (auf Deutsch: universal) ist eine linke türkische Tageszeitung, die 1995 gegründet wurde und sich wegen ihrer regierungskritischen Berichterstattung immer wieder Repressalien ausgesetzt sah. Deutschlandkorrespondent Yücel Özdemir wird an Tagen, an denen er nicht beim NSU-Prozess in München sein kann, der taz oder dem Neuen Deutschland seinen Platz überlassen. „Wir möchten deutschen Zeitungen, die sich klar gegen Rassismus und die Diskriminierung von Migranten positionieren, ermöglichen, aus erster Hand über den NSU-Prozess zu berichten“, sagt Özdemir. WOS