US-Bank verklagt

Sechs Frauen fühlen sich diskriminiert und klagen gegen ihren Arbeitgeber, die Dresdner-Bank-Tochter DrKW

NEW YORK/BERLIN dpa/taz ■ Sechs Managerinnen der Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW) haben in New York eine Sammelklage wegen sexueller Diskriminierung gegen ihren Arbeitgeber eingereicht. Sie fordern stellvertretend für etwa 500 Mitarbeiterinnen insgesamt über 1 Milliarde Dollar Schadensersatz.

In der 70 Seiten starken Anklageschrift werfen die Klägerinnen der US-amerikanischen Tochtergesellschaft der Dresdner Bank AG die Ungleichbehandlung von Frauen vor. Es geht unter anderem um sexuelle Anspielungen, abschätzige Bemerkungen zum Mutterschaftsurlaub sowie den Ausschluss von Kolleginnen bei Kundengesprächen in Strip-Clubs. Dies erklärte gestern die beauftragte New Yorker Kanzlei Thompson Wigdor & Gilly.

Den Mitarbeiterinnen der Investmentbank würden die üblichen Karrierechancen und eine angemessene Bezahlung gegenüber ihren männlichen Kollegen vorenthalten. Auf den schlechter bezahlten Gehaltsstufen seien überproportional viele Frauen vertreten. So seien nur 2 Prozent der Marketing-Director-Posten in der Capital Markets Division bei der DrKW mit Frauen besetzt.

Ein Sprecher der betroffenen Investmentbank wies die Vorwürfe zurück. Er sagte, die DrKW äußere sich nicht zu laufenden Verfahren, werde sich aber klar gegen die Anschuldigungen wehren.

Die Klage der sechs Frauen richtet sich auch gegen Privatpersonen. Derartige Klagen gegen Unternehmen sind in den USA verbreitet. Konkurrenten der DrKW, die Investmentbanken Morgan Stanley und Smith Barney, mussten in den vergangenen Jahren mehrstellige Millionensummen zahlen, um Diskriminierungs-Klagen abzuwehren. Ein Anwalt der DrKW-Klägerinnen hat nach eigenen Angaben in einem Verfahren gegen den Einzelhandelsriesen Wal-Mart wegen Diskriminierung eines Behinderten die Summe von 7,5 Millionen Dollar erstritten. MIME