Sauberer waschen

AKTIONSTAG Richtiges Reinigen will gelernt sein: Hohe Temperaturen und Überdosierung vermeiden. Das spart Strom und schont die Umwelt

BERLIN taz | Rein in die Trommel, Knopf gedrückt und abgewendet. Waschen ist für die meisten Menschen ein automatisierter Vorgang, über den sie nicht sonderlich nachdenken. Doch es lohnt sich – für die Umwelt und für das eigene Portemonnaie. Heute, am 10. Mai, jährt sich zum zehnten Mal der bundesweite Aktionstag Nachhaltiges (Ab-)Waschen. Initiiert wurde er unter anderem vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel, der zu diesem Anlass Akteure aus Verbraucherverbänden, Behörden, Umweltorganisationen und Forschungsinstituten mobilisiert. Ob beim Infostand der Landfrauen in der Oberpfalz oder auf Waschfesten in Ravensburg – rund um den 10. Mai bemühen sich überall in Deutschland Menschen, den Verbrauchern das nachhaltige Waschen näherzubringen.

Durch nachhaltiges Waschen ließen sich in Deutschland jährlich über 40 Prozent Strom und somit auch CO2-Emissionen sparen, erklärt Marcus Gast vom Umweltbundesamt. Verbraucher könnten vor allem durch die Wahl der Waschmittel und der Wassertemperatur die Umwelt entlasten.

Pulverförmige Waschmittel ordnet das Umweltbundesamt generell als ökologisch günstiger ein als Flüssigwaschmittel. Letztere enthielten mehr umweltschädigende Inhaltsstoffe. Über 80 Prozent der teils toxischen Duftstoffe in Gewässern gelängen durch den Verbrauch von Wasch- und Reinigungsmittel dorthin. Außerdem sollten Verbraucher Überdosierungen von Waschmittel vermeiden.

Auch die Waschtemperatur sollte mit Bedacht eingestellt werden. Grundsätzlich lässt sich schwach verschmutzte Wäsche bei 30 Grad waschen. Flecken bekommt man aber ab 40 Grad besser weg, weil hier die Bleichmittel optimale Wirkung entfalten. Hygienischen Anlass zur erhöhten Wassertemperatur geben nur akute Krankheitsfälle. Wer mit 40 statt 60 Grad wäscht, kann laut Umweltbundesamt seinen Stromverbrauch um 44 Prozent senken.

Noch viel einfacher: die Maschine jedes Mal richtig vollmachen und auf spontane Eine-Jeans-Waschgänge verzichten.

LEONIE SONTHEIMER