Die Überlebenden sterben aus

NS-GESCHICHTE Gedenkfeiern in ehemaligen KZs nur noch mit 700 Überlebenden

Zum 65. Jahrestag der Befreiung der brandenburgischen Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück werden im April fast 700 überlebende Häftlinge zu Gedenkfeiern erwartet. An der zentralen Feier in Ravensbrück am 18. April will auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teilnehmen, kündigte Brandenburgs Kulturstaatssekretär Martin Gorholt (SPD) am Mittwoch in Potsdam an. Für die Anreise der häufig in Armut lebenden NS-Opfer aus Osteuropa und Israel wollen Land und Bund 580.000 Euro bereitstellen.

An den Gedenkfeiern im Jahr 1995 zum 50. Jahrestag der Befreiung konnten noch rund 3.000 Überlebende teilnehmen, sagte Gorholt. Viele von ihnen seien inzwischen gestorben. „Wir sehen mit großem Schmerz, dass wir uns dem Ende der Zeitzeugenschaft nähern“, sagte der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Günter Morsch. Dieses Jahr hätten sich für die Gedenkfeiern in Ravensbrück aber immerhin noch mehr als 400 ehemalige Häftlinge angemeldet, sagte Gedenkstättenleiterin Insa Eschebach. Hintergrund ist, dass in dem Frauen-KZ auch Kinder mit ihren Müttern inhaftiert wurden.

Die Gedenkveranstaltungen beginnen am 16. April mit der Neueröffnung des Museums des Todesmarsches im Belower Wald bei Wittstock. Am 18. April finden in Ravensbrück und Sachsenhausen die zentralen Gedenkveranstaltungen statt. (epd)