Windkraft boomt

Die Branche will auch 2006 wachsen – durch Export. In Deutschland gibt es kaum noch neue Windräder

BERLIN taz ■ Der Windenergiemarkt ist im letzten Jahr weltweit um 23 Prozent gewachsen. „Dies entspricht etwa zehn Milliarden Euro“, sagte Thorsten Herdan, Geschäftsführer des Verbands der Maschinen- und Anlagenbauer VDMA, gestern in Berlin. Die Hälfte des Umsatzes werde von deutschen Firmen erwirtschaftet. „Für 2006 rechnen wir mit einem ähnlichen Wachstum“, ergänzt Herdan.

2005 wurden weltweit 10.000 Megawatt Windleistung neu aufgebaut, davon 1.808 MW in Deutschland. Damit sind hierzulande 17.574 Windanlagen mit einer Leistung von 18.428 MW aktiv – das bedeutet einen Anteil von 5,5 Prozent am deutschen Strommarkt. Insgesamt machen die erneuerbaren Energien 11,2 Prozent aus.

Allerdings hat sich das Wachstum in Deutschland verlangsamt. Seit 2002 geht die Anzahl der neuen Anlagen zurück. Die Branche kompensiert diesen Rückgang mit dem starken Auslandsgeschäft. „Dieser Trend wird anhalten“, sagt Jens Peter Molly, Geschäftsführer des Deutschen Windenergie-Instituts.

Während beispielsweise in den USA erst im letzten Jahr fast 2.500 MW Windenergie neu installiert wurden, nehmen hierzulande die verfügbaren Flächen ab. „Ein langsameres Wachstum ist ganz natürlich“, sagt Molly. Für die Zukunft hofft Peter Ahmels vom Bundesverband WindEnergie auf den Offshore-Bereich, also Windanlagen auf offener See. Aber hier sei man noch in der Entwicklungsphase.

MIRJAM MEINHARDT