Eine deutsche Weltmarke

BERLIN taz/dpa ■ Die Geschichte der AEG beginnt 1883 in Berlin. Der Ingenieur Emil Rathenau erwirbt das Patent für die Edison-Glühlampe und gründet die Deutsche Edison Gesellschaft. 2 Jahre später wird das erste öffentliche Elektrizitätswerk eröffnet. 1887 wird es in Allgemeine Electricitäts Gesellschaft (AEG) umbenannt. Der Aufstieg zur Weltmarke beginnt.

Die AEG wächst stetig. 1889 werden erstmals Bügeleisen und Teekessel präsentiert, 1910 wird der erste Elektroherd getestet. Wenig später folgt der Staubsauger „Dandy“. 1914 sind weltweit 66.000 Menschen bei der AEG beschäftigt.

Die Firma macht nicht nur mit Hausgeräten auf sich aufmerksam. Im Ersten Weltkrieg liefert sie auch Rüstungsgüter. 1941 übernimmt der Weltkonzern die Firma Telefunken. Nach dem Zweiten Weltkrieg erholt sich die AEG schnell. 1950 beginnt die Produktion von Kühlgeräten. 1958 bringt das Unternehmen den ersten Waschautomaten, „Lavamat“, auf den Markt. Zur gleichen Zeit steigt die AEG in die Atomenergie ein. Zusammen mit Siemens gründet sie zehn Jahre später die Kraftwerks-Union (KWU). 1970 ist die AEG das weltweit größte Elektrounternehmen mit über 178.000 Mitarbeitern. 1974 stürzen der Ölpreisschock, Konjunktureinbrüche und Fehler im Management die AEG in eine tiefe Krise. Durch die Übernahme von Daimler-Benz 1985 scheint die AEG gerettet. 1994 übernimmt der schwedische Konzern Electrolux die Sparte der Haushaltsgeräte. 12 Jahre später ist von der ehemaligen deutschen Weltmarke AEG nur noch der Name übrig.

MIRJAM MEINHARDT