„Nicht im Bewusstsein“

Kuh wirbt für die gentechnikfreie Metropolregion

■ ist Gärtner und betreibt einen großen Demeter-Hof. Sannmann ist Sprecher der Initiative Gentechnikfreie Metropolregion Hamburg.Foto: Privat

taz: Herr Sannmann, stellen Sie heute eine lebende Kuh vor das Rathaus?

Thomas Sannmann: Das haben wir vor. Die Kuh soll die Landwirtschaft symbolisieren und gleichzeitig auf die Futtermittelthematik aufmerksam machen.

Futtermittelthematik?

Das ist ein wichtiges Thema, denn Futtermittel sind nicht kennzeichnungspflichtig. Insbesondere Soja aus Südamerika wird häufig mit genverseuchtem Soja gemischt, die Hersteller weigern sich aber, dies kenntlich zu machen. Im Deutschland ist es nach wie vor möglich gentechnikfreies Futter zu erwerben – es wird nur nicht ins Bewusstsein der Landwirte gehoben.

Heute ist es Thema in der Bürgerschaft …

Das ist ein großer Erfolg für uns. Die Hansestadt wird sich, mit Unterstützung aller Parteien, gentechnikfrei erklären. Das betrifft zum Beispiel die öffentlichen Kantinen, in denen nur noch gentechnikfreies Essen verkauft werden darf. Hamburg hat da eine Vorbildfunktion.

Wie verbindlich ist die Aussprache für eine gentechnikfreie Metropolregion?

Es handelt sich dabei um eine freiwillige Absichtserklärung, die nicht rechtsverbindlich ist. In der Region wird glücklicherweise noch kein Anbau von gentechnikveränderten Pflanzen betrieben. Das wäre sehr problematisch, weil der Wind die verseuchten Pollen auch auf die umliegenden Felder transportieren würde. Gentechnik kann nicht in Co-Existenz betrieben werden.INTERVIEW: LISA KRICHEL

12 Uhr, Rathausmarkt