Roboter für die Reha

WELTRAUMFORSCHUNG

In vier Jahren werden wir uns wiedersehen, hoffentlich. Dann muss der Leiter des Bremer Instituts für Künstliche Intelligenz (DFKI), Frank Kirchner, die Hosen runterlassen. Acht Millionen Euro hat er bekommen für das Projekt „Technologietransfer in terrestrische Anwendungen“ (TransTerrA). Will sagen: Die teure Technologie, die für Reisen intelligenter Roboter auf den Mond oder den Mars entwickelt werde, soll auch auf Erden Nutzen bringen – damit sich die Fördermittel besser rechtfertigen lassen. „Roboter aus dem All helfen bei Schlaganfall“ kalauerte der Bremer Weser-Kurier.

Die Bedingungen im Weltraum sind aber sehr speziell: extreme Temperaturen, fehlender Luftdruck, fehlende direkte Funk-Verbindung. Solche Probleme muss man auf der Erde nicht lösen. Wo also sehen die Wissenschaftler Anwendungsmöglichkeiten?

Kirchner nannte das Beispiel-Szenario, dass ein Roboter das Innere des Atomreaktors Fukushima inspizieren will, aber an einer verschlossenen Tür scheitert. Eine andere Anwendungen wäre die Überwachung von Leitungssystemen in den Meeren oder auch der Fundamente für Offshore-Windenergieanlagen. Und dann die Pflege: „Exo-Skelette“ etwa, die sich Alte und Kranke „anziehen“, um bei Bewegungen unterstützt zu werden.

Was da wohl in vier Jahren vorgelegt wird? Ein paar hundert Meter vom DFKI entfernt wird in einem anderen Technologiezentrum mit einem Küchen-Roboter experimentiert, der sogar Pfannkuchen wenden kann. Er wiegt sechs Tonnen und kostet derzeit eine halbe Million Euro. Sollte in einem Pflegeheim mal eine Tür verschlossen sein, man wird wohl auch dann keinen Weltraum-Roboter schicken, weil’s Personal spart. Und, mal ehrlich: Wer braucht schon einen fürs Pfannkuchen wenden?  KAWE