Der Kampf der Manager

BER Spitzenstreit in der Flughafengesellschaft. Bund stützt Technikchef Horst Amann

Intrigantenstadl BER: Im Management der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg brodelt es. Zwischen Vorstandschef Hartmut Mehdorn und Technikgeschäftsführer Horst Amann hat es mehrfach heftigen Streit gegeben, das bestätigten Gesellschafterkreise. Während Mehdorn auf einen baldigen Teilstart des Flughafens drängt und mit der Billig-Flugline Easyjet über einen Umzug von Schönefeld-Alt an den BER im kommenden Herbst verhandelt, ist Amann weiter mit der Bestandsaufnahme der Planungs- und Baufehler beschäftigt. Medien hatten spekuliert, Mehdorn wolle Amann durch seinen bei der Deutschen Bahn unter Vertrag stehenden Vertrauten Hany Azer ersetzen.

Das Aufsichtsratsmitglied Rainer Bomba (CDU), Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums, erklärte, er sehe keinen Anlass für einen Umbau der Geschäftsführung: „Herr Amann ist ein guter Ingenieur und macht eine gute Arbeit.“ Der BER müsse zügig und sicher ans Netz kommen. Ähnlich äußerte sich der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gegenüber der taz: „Es ist die Aufgabe der Geschäftsführung, dem Aufsichtsrat nun zu erläutern, wie wir den Flughafen zum Fliegen bringen.“ Nebenkriegsschauplätze würden dabei nicht weiterhelfen. „Es ist nichts Ungewöhnliches, dass Kämpfernaturen im Geschäftsleben versuchen müssen, ihre Stärken zu kombinieren“, so Wowereit zum Verhältnis zwischen Mehdorn und Amann.

Der Grünen-Obmann im BER-Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses, Andreas Otto, forderte den Aufsichtsratsvize Wowereit auf, dafür zu sorgen, dass die Manager sich zusammenraufen. „Die sollen sich nicht zanken, sondern endlich einen Kosten- und Zeitplan vorlegen.“ Mehdorn ist morgen zu einer Anhörung in den Bau- und Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses geladen. SEPU