„Immer irgendwie Werbung“

Date-The-Museum: Massenproduktion vs. Kunst

■ ist Psychologe und Kunsterzieher. Er ist der Kurator der Ausstellung „Fenomen Ikea“. Foto: Jens Oestreicher

taz: Herr Jockel, was ist eigentlich Date-The-Museum?

Nils Jockel: Date-The-Museum sind Abende mit Expertenrunden, Musik und Getränken zu den Sonderaustellungen des Museums für Kunst und Gewerbe von und mit Studenten. Heute geht es um unsere Ausstellung „Fenomen Ikea“.

Klaus Irler von der taz nord hat „Fenomen Ikea“ in seinem Artikel von November stark kritisiert. Was versprechen Sie sich von der Diskussion mit ihm und Judith Hamann von Frappant?

Ich will über die Aufgaben aufklären, die ich in meiner Arbeit sehe. Es ist leider so: Es war ein reiner Zufall, dass wir die Ausstellung in dem Moment angeboten bekamen, in dem das Thema Ikea brisant geworden ist. Wir haben immer befürchtet, dass gemutmaßt wird, dass wir Werbung für Ikea machen.

War es problematisch, mitten in dieser Diskussion Ikea-Möbel zu präsentieren?

Überhaupt nicht. Ich finde, dass es generell eine viel größere Diskussion über Massenprodukte geben muss. Es ist eine bizarre Situation, dass viele der Hauptkritiker von Ikea eigentlich Kunden sind.

Aber ist so eine Ausstellung nicht tatsächlich Werbung?

Jeder Ausstellungsgegenstand ist immer irgendwie Werbung, auch wenn er kritisch behandelt wird. Besonders, wenn ein internationales Unternehmen dahinter steht. Wir haben das aber nicht intendiert.

INTERVIEW: LISA KRICHEL

19 Uhr, Museum für Kunst und Gewerbe