„SMILE MACHINES“ AUF DER TRANSMEDIALE 06

Nach seinem Tod anfang der Woche ist „Smile Machines“ auch eine Hommage an Nam June Paik geworden. Seine Skulptur „Der Denker – TV Rodin“ von 1978 steht gleich am Eingang der Ausstellung in der Akademie der Künste: Ein Bronzeguss der berühmten Büste betrachtet sich selbst auf einem kleinen Monitor. Es ist ein perfekter buddhistischer Medienloop, der zudem von jenem technologiekritischen Humor zeugt, dem die französische Kuratorin Anne-Marie Duguet (Foto, mit Simon Pennys „Petit Mal“-Roboter) auf der Spur ist. Seit den Siebzigerjahren unterrichtet Duguet als Professorin für Kunst und Technologie an der Universität Paris 1, Pantéon-Sorbonne. Mit den 27 Künstlern und Künstlerinnen, die sie für „Smile Machines“ ausgewählt hat, legt Duguet den Fokus vor allem darauf, wie sich technische Neuerungen in absurde Situationen verwandeln lassen. So erforscht Agnes Meyer-Brandis im Garten der Akademie mit einer Sonde das unterirdische Geschehen in einem 120 Meter tiefen Bohrloch; Jean-Pierre Gauthier lässt für „Remue – Ménage“ interaktiv diverse Recycling-Materialien vom Ausstellungsaufbau tanzen; und in der Videoinstallation „Cheese“ von Christian Möller müssen weibliche Kandidatinnen von Kameras überwacht um die Wette lächeln. Eingerahmt von der Ausstellung, die bis zum 19. März zu sehen ist, finden die Konferenz, sowie Filmscreenings, Market und Awards der Transmediale 06 unter dem Motto „Reality Addicts“ vom 3. bis 7. 2. in der Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, statt (www.transmediale.de).HF FOTO: SANTIAGO ENGELHARDT