„Zwei Bienenstöcke zu Gast“

FÜHRUNG Der Dompastor führt durch den Bibelgarten, in dem seit Kurzem auch Bienen leben

■ 53, ist Pastor in der Gemeinde des St. Petri-Doms.

taz: Herr Flügger, was ist denn ein „Bibelgarten“?

Henner Flügger: Der Bibelgarten befindet sich an der Südseite des Domes. Er beherbergt über 60 verschiedene Pflanzen und Blumen, die ursprünglich in der Mittelmeerregion zuhause sind. Alle werden in der Bibel erwähnt. Sozusagen durch die Blume redet Gott durch sie zu den Menschen. Im Rahmen der Führung werden ihre Geschichten erzählt.

Warum halten Sie dort Bienen?

Zurzeit haben wir im Bibelgarten zwei Bienenstöcke zu Gast. Bei der Aktion handelt sich um eine Kooperation mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) – mit dem Ziel, Bienen auch im Stadtbereich einen Raum zu geben.

Bienen in der Bremer Innenstadt, geht das denn?

Das geht schon. Der April und der Mai waren natürlich sehr kalt. Die Natur war dieses Jahr sehr viel später dran. Diese anfängliche Kälte ist auch der Grund, weswegen die Führung mit dem Imker erst ab Juli stattfinden wird. Die zwei Bienenstöcke haben wir allerdings schon.

Die Bienen sind nur „zu Gast“. Was passiert danach?

Die Hauptsammelzeit der Bienen liegt zwischen Mai und Juli. Dann wird geerntet und der Honig geschlagen und am Ende nimmt der Imker die Bienen wieder mit. Der Honig wird als „Domhonig“ beim Bibelgartenfest am 18. August zum Kauf angeboten. Die Hälfte des Erlöses geht an den BUND, der Rest soll für die Erhaltung und Pflege des Bibelgartens verwandt werden. Der wird seit 15 Jahren ehrenamtlich gepflegt, aber es werden immer wieder neue Pflanzen benötigt.

Ist der St. Petri Dom die einzige Gemeinde, die Bienen hält?

In der Innenstadt sind wir die Einzigen.  INTERVIEW: MB

17 Uhr, Eingang Bibelgarten. Eine Führung mit dem Imker gibt es am 3. Juli um 17 Uhr