Loddel ohne Personengedächtnis

„Rotlicht-Prozess“ droht zu platzen: Zeugen wollen Angeklagte nicht belasten

Der Prozess um eine Strafaktion im Hamburger Rotlicht-Millieu gegen 14 Mitglieder der so genannten Marek-Gruppe droht wegen Mangels an Beweisen endgültig zu platzen. Auch das zweite Opfer des Ludenkonfliktes, Rene H., selbst Ex-Mitglied des Zuhälterrings von Carsten Marek, hat gestern vorm Landgericht ausgesagt, er habe keinen der Angreifer erkannt, die ihn und den Bordellbetreiber Peter H. alias „Mannheimer Peter“ am 2. Mai 2005 auf dem Kiez mit Totschlägern und Baseballkeulen attackiert haben. Vor der Polizei hatte Rene H. noch angegeben, er kenne die Angreifer, die ihm einen Schuss ins Bein verpassten.

Lediglich eine Sexarbeiterin der beiden Loddels hatten die angeklagten Marek-Leute vor Gericht als Schläger identifiziert, verweigert jetzt aber die Aussage, da sie sich bei der Beantwortung von Fragen der Verteidiger zu ihrer Arbeit als Hure und ihrer Beziehung zu den Angeklagten eigener Straftaten belasten könnte. Dem Gericht reichen ihre bisherigen Angaben zur Verurteilung wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung aber nicht aus.

Hintergrund des Konfliktes: Zwischen den Beteiligten tobt ein Konkurrenzkampf, nachdem sich Peter H. von der „Marek-Gruppe“ losgesagt und ein Bordell auf eigene Rechung in der Herbertstraße eröffnet hatte. MS